gemeinlich selbst besehen habe, vorgenommen117. In der Anlage und Ein¬
teilung (nach Hauptgründen bzw. -tälern) ähnlich ist das Werk (1585—1588)
des Schwiegersohnes von Stella, Johann Hoffmann, die Gründliche und
wahrhaftige Beschreibung des Amts Lichtenberg, aufgebaut118. Hoffmann
hat darin ebenfalls ein Verzeichnis der alten und wüsten Dorff- und Hoff-
stetten, welche zu dem Amt Lichtenberg gefunden werden, wie ich diesel-
bigen alle selbst besehen habe, aufgenommen. Auch Visitationsprotokolle
und Marktberichte enthalten vielfach Hinweise119. Die Genealogienbücher
von Andreae (Genealogia Saraepontana 1638 und das Hohenburgische Ge-
nealogien-Buch 1640) führen eine große Zahl von aufgegebenen Orten an120.
In seiner Genealogia Saraepontana hat Andreae drei Aufstellungen der
alten abgegangenen Dörfer angefertigt. Die Angaben beziehen sich auf die
Meierei Malstatt-Burbach, das Köllertal und das Amt Ottweiler121. Ort¬
schaftsregister und Einwohnerverzeichnisse erlauben einen zeitlichen Quer¬
schnitt. Die statistischen Tabellen über die Bevölkerung stammen teilweise
aus der Zeit kurz vor dem Dreißigjährigen Krieg und teilweise aus der
Zeit kurz danach122. Auch Huldigungslisten (z. B. Huldigung der Unter-
thanen und Leibeigenen zu Wadern am 9. März 1559) erlauben Rückschlüsse
auf Bevölkerung und Ansiedlungen123. Die sog. Feuerstättenbücher (z. B. das
Feuerbuch von 1563 über die Ämter Schwarzenberg, Saarburg, St. Wendel
und Grimburg) spiegeln Siedlungsstruktur und Siedlungsbild ihrer Zeit
wieder124. Jurisdiktionsstreitigkeiten und Prozeßakten geben ein Bild über
langwierige Auseinandersetzungen und die Nutzung und den Besitz
der Bänne der ehemaligen Siedlungen. So war z. B. um die Gemarkungen
der Wüstungen Keimbach, Leimhausen, Rutzweiler und Zinkweiler ein
langer und heftiger Streit entbrannt125. Bei diesen Streitigkeiten zwischen
117 Tilem. Stella, fol. 232 ff. Angaben zu seiner Person: ADB, Bd. 36, S. 32 f. Vgl.
auch D. Häberle, in: Pfälz. Museum 1924, Heft 1—3 oder ders., Wü.
Rheinpfalz, S. 4.
118 StA Koblenz Abt. 24 Nr. 533, fol. 335 ff. — Vgl. auch StA Koblenz Abt. IC
Nr. 3821, Beschreibungen des Amtes Grimburg. — StA Koblenz Abt. IC Nr.
14714, Beschreibungen des Amtes Saarburg.
119 Als Beispiel seien der Markt von Buchheim, vgl. StA Koblenz Abt. 38 Nr. 1032,
Abt. IC Nr. 14722 und IC Nr. 12928 und der Petersmarkt bei Peteiweiler, vgl.
StA Koblenz Abt. 53c45 Nr. 90, genannt.
120 HStA Wiesbaden Abt. 130 II Nr. 70, 4 und Abt. 130 II A, Nr. 70, 8.
121 ebda, S. 449, S. 455 und S. 526.
122 Für Nassau-Saarbrücken: HStA Wiesbaden Abt. 131 Illb, Nr. 5 Fase. I und
Abt. 131 IIIc, Nr. 7. Für das Hochgericht Wadern existiert eine Untertanen¬
liste von 1638: StA Koblenz Abt. 38 Nr. 793. Vgl. auch H. W. Herrmann, Ein
Einwohnerverzeichnis des Amtes Schaumberg vom Februar 1707, in: ZG Saarg.
6/7, 1956/57, S. 69—95. Ebenso AD Nancy B 935 Nr. 6, B 307, B 1973, B 935
Nr. 7 für das Amt Schaumburg von 1519 bis 1591.
123 StA Koblenz Abt. 38 Nr. 452.
124 StA Koblenz Abt. IC Nr. 12928 und 12929.
125 Vgl. zu Keimbach: StA Koblenz Abt. 22 Nr. 3370, 3837 und 3889. — Leim¬
hausen: Abt. 22 Nr. 2317, 3825, 3835, 3879. — Rutzweiler: Abt. 22 Nr. 3899 und
3910—13. — Zinkweiler: Abt. 22 Nr. 2638/39 und Abt. 54, 33 Nr. 247—250,
309 und 530.
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