Raum ist die Erde teilweise fortgesdiafft worden, wahrscheinlich beim
Suchen verborgener Schätze. Südöstlich, etwa 42 Schritte davon, findet
sich ein von Mauern umschlossener, länglich viereckiger Raum, 33 Fuß
lang 20 Fuß breit. Die bis auf den Grund zerstörten Mauern waren 2 bis
2 V2 Fuß stark; im Innern zeigen sich keine Spuren von Mauerwerk; der
Eingang befand sich auf der Westseite. Zwölf Fuß von letzterem Gebäu¬
de entfernt, stand auf der Südseite ein zweites und größeres Gebäude,
72’ lang 33’ breit. Dasselbe schließt sich an der Südseite an die Ein¬
fassungsmauer an. Der Eingang war 5 Fuß breit. Die Mauern 2 3A Fuß
stark. Ein drittes 24’ langes 33’ breites Gebäude lag demselben nord¬
westlich zur Seite. Der Eingang war 5’ breit, die Mauer 3 V2 Fuß stark,
gleich allen andern in Lehm aufgeführt. Im Innern der Räume finden
sich keine Schutthaufen, hin und wieder aber kleine Fragmente römi¬
scher Dachziegel10." F. Schröter glaubte in den Überresten eine römische
Militärstation zum Schutze der Grühlingstraße zu sehen. Dazu bemerkte
schon A. Köllner: „Ich bin nicht dieser Ansicht, weil dieses Lager nicht
die mindeste Haltbarkeit gehabt haben würde und erblicke in jenen
Mauern nichts als die Reste eines mittelalterlichen Hofes11." — Der Sage
nach soll hier die alte Stadt Remborn (vgl. Ren- oder Rainborn = Born
an der Rennstraße) gestanden haben, nach der die Russen während der
Befreiungskriege gefragt haben sollen. Eine andere Version behauptet
ebenfalls, daß Remborn eine zwischen Herrensohr, dem Rodenhof, längs
der Grühlingstraße bis nach Neuhaus gelegene Stadt gewesen sein soll,
die vom Schwedenkönig zerstört worden sein soll12. Auch wurden die
Überreste einer gemauerten Wasserleitung hin zum Pfeiffershof gefun¬
den13.
A) 1 A. Köllner, Saarbr. St. Johann, S. 312. — 2 ebda, S. 313, vgl. auch Stadtbibi.
H 13, S. 187, — 3 StA Koblenz Abt. 22 Nr. 225 oder Stadtbibi. Saarbrücken H 25,
Miscellaneen II, S. 82; vgl. auch A. Köllner I, S. 69 Anm. 92 u. II, S. 332. —
4 L. Prinz, Wü. Saarland, S. 9. — 5 StA Koblenz Abt. 22 Nr. 2548. — 6 Stadt¬
bibi. Saarbr. A 6. — 7 ebda. — 8 L. Prinz, Wü. Saarland, S. 10. — 9 G. Bauer,
Fln. Saarbr., S. 235. — 10 F. Schröter II, S. 76 ff. — 11 A. Köllner II, S. 315.—
12 K. Lohmeyer, Sagen, S. 338 u. S. 482. — 13 F. Hellwig, Der Pfeiffershof bei
St. Johann/Saarbrücken, in: StH 16. Aug. 1939.
B) F. Hellwig, Wü. Saargebiet. — K. Hoppstädter, Gesch. Landeskunde, S. 94. —
H. Ried, Stadt Saarbrücken, S. 102. — A. Ruppersberg, Saarbr. St. Johann, S. 168.
— Städtebuch Rheinl.-Pfalz-Saarl., S. 529.
Pillingen (297) Pellingen
Lk. Merzig-Wadern, Gde. Borg.
a) Das Dorf Pillingen lag in der Nähe oder an der gleichen Stelle des heu¬
tigen Pillingerhofes, an der Straße Perl — Borg.
b) Im Jahre 1821 finden sich auf der Gemarkung Borg folgende Flurbezeich¬
nungen: Pillingei Schloß, Hinterm Bau, Privat Wald gen. Pillinger Wald,
Pillinger Grund, Pillinger Host, Bollinger Hast*. Drei Gebäude sind noch
sichtbar. Auf den benachbarten Bännen von Wochern und Perl/Sehndorf
wird 1821 und 1837 ebenfalls der Pellinger Grund angeführt3. Auf der
Gemarkung Nohn wird 1821 an der Gemarkungsgrenze zu Tünsdorf und
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