wohner von Pedeiweiler bezeichnet, 1647 jedoch als Einwohner von Eiwei¬
ler, Der Meier Paulus aus Pedeiweiler berichtet 1647: Der Eyweiler Schaft
ist nicht geliefert worden, weil niemand daselbst. Die Lohmühle, Sägmühle,
Schleifmühle, Wollmühle sind zerfallen10. An einer anderen Stelle stellt
Paulus fest: Des Peters Hansen von Pedeiweiler Tochter hat sich nach No¬
weiler verheiratet und als Abkauf gegeben 2 Gulden 12 Albus. Für Eiweiler
heißt es 1656: Die Einwohner dieses Dorfes sind noch bis dato sehr wenig,
anstatt der vorgeschriebenen Abgaben von 27 Gulden 5 Albus sind nur 8
Gulden 23 Albus bezahlt worden. In der Rechnung von 1674 gibt der Meier
folgenden Lagebericht: Davon (Pedeiweiler) ist auch wie von andern herr¬
schaftlichen Dorfschalten wegen Kriegszerstörung nichts eingegangen. Da¬
mals waren französische Truppen in den Dörfern der Herrschaft Dagstuhl
einquartiert. Ab dieser Zeit wird zwischen Pedeiweiler und Eiweiler kein
Unterschied mehr gemacht. In einer Akte von 1748 wird ein Klocken-Herren
Gut zu Eyweiler, auch so benamtes Pedeiweiler mit zugehörigen Ländereien
zu Eyweiler, Pedeiweiler und der Orten darum aufgeführt. Eine Karte des
lothringischen Amtes Schaumburg verzeichnet auch nur noch ein Pedli-
weiller11.
A) 1 Kat. A. St. Wendel, Parcellar-Plan Gemeinde Eiweiler, Urkataster 1838—40.
— 2 Reg. Zweibrücken, S. 20 Nr. 60. — 3 K. Hoppstädter, Aus der Geschichte
des Dorfes Eiweiler, in: Heimatb. d. Lk. St. Wendel 1967/68, S. 60 ff. — 4 C.
Pöhlmann, Bitsch gen. Gentersberg, S. 81 und S. 149 f Nr. 138. — 5 K. Hopp¬
städter, Eine Türkenschatzung von 1568 in Dörfern des nördlichen Saarlandes, in:
ZG Saarg. 10/11, 1960/61, S. 89. — 6 K, Hoppstädter, Eiweiler, S. 62. — 7 StA
Koblenz Abt. 38 Nr. 660, Bl. 739. — 8 StA Koblenz Abt. 38 Nr. 1062, Bl. 37 u. 43.
— 9 StA Koblenz Abt. 38 Nr. 793, S. 77. — 10 K. Hoppstädter, Eiweiler, S. 63, —
11 StA Koblenz Abt. 702 Nr. 379; StA Koblenz Abt. 38 Nr. 657.
B) K. Hoppstädter, Gesch. Landeskunde, S. 94. — Landkreis St. Wendel, S. 379. —
G. Schmitt, Wü. St. Wendeier Land, S. 43.
Petersberg/Obereiweiler (oder Pedeiweiler?)
Zwischen Primstal, Kastei, Braunshausen, Schwarzenbach, Bosen und Eiwei¬
ler erstreckt sich der Petersberg (1520: Sant Petersberg). Am 29. April 1578
ließ sich der Vogt Johann von Hunolstein für den Petersberg von Kaiser
Rudolf II. einen Markt genehmigen. Dieser Markt hatte sich aus einer Wall¬
fahrt entwickelt. Früher hatte man vor allem Kinder mit Hautkrankheiten
an den sog. Grindborn geführt, damit die heilende Kraft des Wassers wirk¬
sam werde. Dieses Wasser soll aus ehemaligen Kapellen- und Klosterbau¬
ten herrühren, die einmal auf dem Kapellenhügel (dem höchsten Punkt des
Petersberges) gestanden haben sollen. Der Markt wurde seit 1587 am Montag
nach Maria Himmelfahrt gehalten (später Pfingstmontag und -dienstag).
Die Peters-Kapelle verfiel Ende des 18. Jh. Der Markt wurde 1826 nach
Sötern verlegt und 1838 völlig aufgehoben, da Spiel und Trunk überhand
nahmen. Eine Kopie von 1623 des Schöffenweistums über den Keyserlichen
freien Peter-Markt auf dem Petersberg spricht dem Kurfürsten von Trier
und dem Junker von Sötern Einnahmen aus der Gerichtsbarkeit zu1. All¬
jährlich halten auf diesem Markt die Bäcker ihr Brot, die Wirte ihren Wein,
die Köche ihren Hammel- und Kalbsbraten, die Selzer ihr Salz feil. Aber
322