Full text: Die Wüstungen des Saarlandes

hausen. Dies Dorf liegt nicht weit von Gondesweiler, wäre vor Zeiten in 
die Piarr Bliederdingen gehörig und bis zur Veränderung der Religion, ist 
an jetzo ruinös. — In genanntem Dorf und ganzem Bezirk gehört der 
Zehent dem Gotteshaus allein zu und nimmt daselbsten großen und 
kleinen Zehenden. Folget dieses Dori Bannbezirkung. Erstlich den Weg 
nach, so von Gondesweiler über die Streckers gehet, bis an die Höhe der 
Scheiden nach in ein Graben, so von Hellenwald herkommet, den Gra¬ 
ben hinnunter bis an den Hellenwald, von dem Hellenwald her bis in 
Rambgis Flus, das Flus herunter in die Fortterbach, die Bach hinauf bis 
in den Weg wo angefangen9. In den Jahren 1722 bis 1730 wurde um den 
Bezirk des Hofes ein Prozeß zwischen Zweibrücken und dem an die 
Stelle Tholeys getretenen Lothringen geführt. Für das Jahr 1730 ist eine 
ungefährliche Designation des von Seiten Lothringen an Pfalz Zwey- 
brücken praetendierten abgegangenen Dorfs Holtzhausen bekannt7. Am 
Söterbach werden im Holtzhauser-Bann beim Holtzhauserborn drei Hof¬ 
stellen unter dem Namen Holtzhausen sichtbar. Um 1750 wurde dann 
der Holzhäuser Tiergarten angelegt. Obwohl die Gemeinde Gonnes¬ 
weiler den Holzhäuser Wald erst 1773 erworben hatte, verkaufte sie ihn 
schon 1774 an die Gemeinden Mosberg und Richweiler weiter. Herzog 
Christian von Zweibrücken baute 1776 den Hof aus, legte ein Gestüt an 
(Füllengarten) und betrieb auch dort eine intensive Hundezucht (Zwin¬ 
ger). Nach 1830 wurde die Försterei von Nohfelden hierher verlegt. 
1961 hatte der Ab Wpl. „Forsthaus Holzhauserhof" elf Bewohner8. 
A) 1 TK 1:25 000 Nr. 6408 Nohfelden. — 2 Kat. A. St. Wendel, Flurkarte Gemeinde 
Nohfelden, Urkataster 1864, M. 1:625. — 3 Kat. A. St. Wendel, Flurkarte Ge¬ 
meinde Gonnesweiler, Urkataster 1838/40, M. 1:1250. — 4 StA Koblenz Abt. 22 
Nr. 973. — 5 StA Koblenz Abt. 38 Nr. 1062, Bl. 27. — 6 Abteibibi. Tholey, Sal- 
buch 1707, S. 271; Vgl. auch. StA Koblenz Abt. 182 Nr. 109, S. 274. — 7 Geh. 
StA München, Abt. II, Bestand Kasten blau 384/9 Karte Nr. 5. — 8 Amtl. Ge¬ 
meindeverzeichnis, S. 36. 
B) H. Baldes, Birkenfeld, S. 410 f. — K. Hoppstädter, Sdl. Ottweiler, St. Wendel, 
S. 33. — K. Lamprecht, Dt. Wirtschaftsleben II, S. 728 f. — E. L. Seibert, Aus 
der Geschichte des Holzhauserhofes, in: Heimb. d. Kr. St. Wendel 1959/60, 
S. 105 ff. — Ders., Wolfersweiler. — Landkreis St. Wendel 1968, S. 407. 
Honscheid (191) Hochschied, Hosterhof. 
Lk. Ottweiler, Gde. Wustweiler. Ab Wpl. Hosterhof. 
a) Nördlich von Illingen im Illtal1. 
b) 1823 in den Fluren 6 und 10: Hoster Hof, Auf dem Hof, die Hauswies, 
Bauerngarten, Am Hosterwald, Hinter (der) Hosterwald, Hosterholer 
Birken. Mehrere Gebäude sind sichtbar2. 
c) Dorf, d) Rückbildung vom Dorf zum Hof vor 1450; Wiederbesiedlung; 
+ 30jähr. Krieg. 
e) Um 1200 hatte Johann von Siersberg die Vogtei über Neumünster, Hons- 
cet, Oberweiler, Niederweiler, Uchtelfangen, Kaisen und Hierscheid vom 
Grafen von Saarbrücken zu Lehen3. 1270 besteht das Lehen des Johann 
von Kirkel u. a. in der Vogtei von Neumünster mit Zubehör, nämlich zu 
Honcheit, Oberweiler, Niederweiler, Oberlinxweiler, Niederlinxweiler, 
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