Full text: Die Geschichte der Saarländischen Kreditbank Aktiengesellschaft

dem Stande der flüssigen Mittel besser gebrauchen konnte239. Die Filiale in 
Saarbrücken verminderte daraufhin ihr Akzeptkonto von 634 905,98 Mark im 
Jahre 1905 auf 413 184,92 Mark im Jahre 1906. Jedoch im Jahre 1908 und in 
den folgenden zwei Jahren, als die Banken relativ flüssig waren, stellte sie ihr 
Akzept in größerem Maße zur Verfügung, verringerte es jedoch 1911/12 auf die 
Hälfte240. 
Das Avalkonto stieg kontinuierlich von 560 000 Mark 1905 auf 1,8 Millionen 
Mark 1913. Hierbei ist zu bemerken, daß bis 1908 die Avale in der Bilanzsumme 
enthalten waren, danach aber „unter dem Strich“ ausgewiesen wurden. Während 
bei fast allen Filialen der Bergbank und der Zentrale in Elberfeld selbst die Ei¬ 
senbahn- und Steuerbehörden sich durchweg für Avale mit deren alleiniger Unter¬ 
schrift begnügten, bestand das Hauptsteueramt in Saarbrücken, wie bereits er¬ 
wähnt, auf einer zweiten Unterschrift für Avale. Die Bergwerksdirektion und die 
Eisenbahndirektion verlangten nur eine Unterschrift241. Die Filiale in Saarbrük- 
ken mußte daher die Avale noch von dem Bankhaus Max Gerson & Co. in 
Hamm zeichnen lassen, das von der Bergisch Märkischen Bank kommanditiert 
wurde242. 
Wie die Gewinn- und Verlustrechnung zeigt243, stieg der Reingewinn in den er¬ 
sten drei Geschäftsjahren ständig. 1908 ging er jedoch um über 30 000 Mark 
gegenüber dem Vorjahr zurück, was wiederum die ungünstige Geschäftssituation 
und rückläufige Lage der Industrie und des Handels erkennen läßt. Von 1909 an 
stieg der Gewinn wieder, bis er 1913 mit 203 000 Mark seinen höchsten Stand 
erreichte244. Die Erträge auf dem Zinskonto stiegen bis 1907 stark an, fielen 
aber in den folgenden zwei Jahren wegen der niedrigen Zinssätze und erhöhten 
sich danach wieder245. 1909 konnte der Zinsrückgang durch einen höheren Pro¬ 
visions-, Agio- und Effektengewinn ausgeglichen werden. 1909/10 überstiegen die 
Erträge auf dem Provisionskonto die des Zinsenkontos. Die Handlungskonten 
erhöhten sich infolge der Bautätigkeit 1908 und wurden 1909 wieder auf den 
Stand von 1906/07 gesenkt. Die Gehälter stiegen mit der Vergrößerung des Per¬ 
sonalbestandes von fünf Angestellten am 1. Januar 1905 auf etwa 30 Ange¬ 
stellte 1913246. 
239 ASKB-BMB-B-1, Bl. 177/78. 
240 Vgl. Anlage 4. 
241 ASKB-BMB-C-1, Bl. 47—49. 
242 ASKB-BMB-C-1, Bl. 40, 41. 
243 Vgl. Anlage 5. 
244 Der Gewinn der Bergbank in Elberfeld ging seit 1907 ständig zurück. Betrug er 
1907 noch 8,9 Millionen Mark, so verringerte er sich 1909 auf 8,2 und 1912 auf 7,3 
Millionen Mark (ASKB-BMB-E-1, Bilanzen der Bergisch Märkischen Bank in Elber¬ 
feld von 1907 bis 1912, Anlage 5).. 
245 ASKB-BMB-H-1, Bl. 172. 
248 ASKB-BMB-B-1, Bl. 190. Am 1. Januar 1905 waren bei der Filiale in Saarbrücken 
tätig: 
Louis Lazard, 28 Jahre, Gehalt 10 000 M, 
Fr. Herbst, 29 Jahre, Gehalt 5 000 M, 
Fr. Metz, 46 Jahre, Gehalt 5 000 M, 
Jos. Zimmer, 33 Jahre, Gehalt 3 000 DM, 
Louis Sander, 51 Jahre, Gehalt 2 100 M. 
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