betrug das Gesellschaftskapital insgesamt 120 000 Taler47. Bemerkenswert und
interessant ist auch die Herkunft und Zusammensetzung der Geschäftseinlagen
der drei Gesellschafter. Die Einlage von Rudolph Brach setzte sich wie folgt
zusammen48:
19 222. 4. 4
9 200.
806.20.
27 500.
500.
2 427. 7.10
59 656. 2. 2
Taler von seinem Vater Daniel Brach
Taler eigene Einzahlung
Taler Schatzbons
Taler Überweisung der Firma B. Schlachter49
Taler Barzahlung Klein
Taler Rimesse
Während Rudolph Brach fast keine Effekten als Einlagen mitbrachte, setzte
sich etwa die Hälfte der Einlagen Myrtil und Leopold Lazards aus Aktien
zusammen.
So weist das Kapitalkonto von Myrtil Lazard 1872 folgende Beträge auf50:
14 622.15. Taler eigene Einzahlung
2 756.27. Taler Rimesse
3 600.14. Taler 25 Tabakaktien
4 223. 3. Taler $ 3000 Amerikaner51
1 773.22. 6 Taler 2500 Bankaktien
822.10.10 Taler 11 ville de Paris
27 799. 2. 4
Die Zusammensetzung der Kapitaleinlage von Leopold Lazard deckte sich mit
der seines Bruders.
Die Gesellschafter der Firma Lazard & Cie. werden im Laufe des ersten Ge¬
schäftsjahres erkannt haben, daß es sehr schwierig war, ein Bankgeschäft mit
einem kleinen Eigenkapital zu führen. Um ein nutzbringendes Aktivgeschäft
zu betreiben, reichte eine Kapitaldecke von 120 000 Taler nicht aus. Die Möglich¬
keit, Wechsel zu diskontieren und Kredite zu geben, war bei der gegebenen
Kapitalbasis nur sehr beschränkt. Denn in dieser Zeit achteten die Banken all¬
gemein darauf, daß das Verhältnis des Eigenkapitals zum Fremdkapital etwa
1:1 betrug52.
47 ASKB-H-1872/1896, Bl. 1, 5 u. 9, ferner die Nettobilanz per 30. Juni 1873, Bl. 59.
48 ASKB-H-1872/1896, Bl. 1.
49 Es handelt sich hier um die Firma B. Schlachter in Saarbrücken mit einer Zweig¬
niederlassung in Saarlouis (StA. Koblenz Abt. 442 Nr. 1441 fol. 97, Firmen-Verzeich-
nis von 1871).
50 ASKB-H-1872/1896, Bl. 5 u. Bl. 9.
51 Wahrscheinlich waren dies amerikanische Eisenbahnobligationen.
52 ASKB-BU-1, Bilanzunterlagen für 1874/75.
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