unterlagen. Zu diesen Markkonten kamen die Markkonten, die die übernommenen
Banken selbst außerhalb der Saar unterhielten. Insbesondere handelte es sich
hierbei um größere Guthaben der Deutschen Bank Filiale Saarbrücken bei
der Deutschen Bank in Hamburg. Die von den genannten Banken in Franken
konvertierten Aktiv- und Passivkonten bildeten die Arbeitsgrundlage für die
neue Bank. Den übernommenen Franken-Passiv-Konten (Franken-Einlage-Be-
stände der Kundschaft) standen keine zur Deckung dieser Verbindlichkeiten
ausreichende Franken-Aktiva gegenüber, da die Vorgängerbanken große Teile
ihrer Aktiva außerhalb des Saarlandes angelegt hatten. Der französische Staat
übernahm daher die Garantie und stellte die fehlenden Beträge zur Deckung
der Passiva der Bank zur Verfügung. Für die Ablösung der nicht übernommenen
Aktivwerte behielt sich der französische Staat für die Jahre 1947 bis 1952
einen festumrissenen Gewinnanspruch vor. Auf diese Weise wurde eine gesunde
Grundlage für die neue Bank geschaffen467 469. Die Saarländische Kreditbank
hatte die gesamten saarländischen Debitoren in Franken von den Vorgänger¬
banken übernommen, jedoch mit dem Vorbehalt, daß sie innerhalb einer
Frist von sechs Monaten das Recht hatte, die ihr nicht zusagenden Engagements
auf Grund ihres Standes vom 20. November 1947 oder 5. Januar 1948
der Deutschen Bank, resp. der Röchling Bank oder Saar-Industriebank wieder zu
belasten.
Die Bankgebäude der Vorgängerbanken wurden nur mietweise übernommen,
da ein käuflicher Erwerb nicht möglich war470. Zum Vorstand der neuen
Bank wurden die beiden Direktoren der Deutschen Bank Filiale Saarbrücken,
Dr. Eduard Martin und und Wolfgang Garthe, sowie der französischen Staats¬
angehörige Eugène Rohmer ernannt. Der Aufsichtsrat, der zunächst aus
zehn Franzosen und zwei Saarländern bestand, wurde 1951 um einen Franzosen
als technischen Berater und einen Saarländer erweitert471. Am 19. November
wurde die letzte Markbilanz erstellt und am 20. November die Franken-Eröff¬
nungsbilanz zusammengestellt. Die Eröffnungsbilanz hatte folgendes Aussehen472.
467 ASKB-DB-W-1, Bl. 1.
468 Geschäftsbericht der Saarländischen Kreditbank pro 1951.
409 ASKB-SKB-N-1, Bl. 359/360.
470 ASKB-SKB-N-1, Bl. 369.
471 Mitglieder des ersten Aufsichtsrates der SKB:
Jean Wenger-Valentin, Vorsitzender, CIAL Strasbourg,
Edmond Lebée, stellv. Vors., CIC, Paris,
Fernand Arnaud, Soc. Nancéienne de Crédit, Nancy,
Jean Cazal, Fayénceries de Sarreguemines,
Robert Demenge, Union des Mines, Paris,
J. P. Krafft, Union Européenne Ind. et Fin., Paris,
Jean Picard, Assoc. Techn. de l’Imp. Charb., Paris,
Jean Peyre, Banque de Paris et des Pays Bas, Paris,
Léon Songeur, Compagnie de Pont-à-Mousson, Nancy,
Henri Vonderweidt, CIAL, Strasbourg,
Luitwin von Boch, Villeroy & Boch, Mettlach
Bodo Karcher, Fabrikant, Beckingen,
1951 kamen von französischer Seite hinzu: Albert Auberger, Société Rhin et Rhône,
Strasbourg und Henry Burnier, Banque de Paris et de Pay Bas; von saarländischer
Seite: Theodor Jansen, Präsident der Industrie- und Handelskammer, Saarbrücken
(Geschäftsbericht der Saarländischen Kreditbank pro 1948 und 1951).
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