Full text: Die Geschichte der Saarländischen Kreditbank Aktiengesellschaft

dischen Kunden zufriedenzustellen. Für die Abwicklung dieser Geschäfte berech¬ 
nete sie sich die übliche Provision. 
c) Die Geschäftsentwicklung der Deutschen Bank Filiale Saarbrücken von 1935 
bis 1946 
Die Umsätze der Bank erhöhten sich bis 1938 auf über eine Milliarde Mark, gin¬ 
gen 1939 jedoch wieder um 150 Millionen zurück. 1938 war ein ausgesprochen 
günstiges Jahr für die Filiale Saarbrücken, da sich fast alle Bilanzpositionen er¬ 
höhten. Während des Krieges stieg der Umsatz ständig an und erreichte 1943 fast 
zwei Milliarden Reichsmark. Hier zeigt sich eindeutig die kriegsbedingte Beein¬ 
flussung einzelner Geschäftszweige, wobei vor allem die Erhöhung in den Jahren 
1940/41 auffällt. Bis 1945 gingen die Umsätze infolge des völligen Erliegens der 
Wirtschaft bis auf 370 Millionen Reichsmark zurück405. Hierbei muß nochmals 
betont werden, daß die Gesamtumsätze nur echte Kundschaftsumsätze, dagegen 
keine Verrechnungen der Niederlassungen untereinander oder sonstige Eigenum¬ 
sätze der Bank enthielten. Die Bilanzsumme stieg in dem behandelten Zeitraum 
um das Dreifache, was wiederum durch die Ausweitung der Kriegsfinanzierung 
und die hohen Einlagen bedingt war. 
Die Vorbereitung der Rückgliederung mit ihren ungewöhnlichen Abzügen an Kre¬ 
ditoren einerseits und ständig wachsenden Ansprüchen der Kundschaft anderer¬ 
seits zwang die Filiale, die gesamten verfügbaren Mittel in bar oder täglich fälli¬ 
gen Bankguthaben, das heißt also zinslos anzulegen. In gleicher Weise bedeutete 
die Zeit des Übergangs vom Franken zur Mark für die Filiale eine außergewöhn¬ 
liche Kassenhaltung und somit einen erheblichen Zinsverlust. Von Mitte März 
1935 an setzten die Rückflüsse der Kreditoren ein und in verhältnismäßig kurzer 
Zeit war wieder ein Kreditorenbestand erreicht, wie ihn die Filiale vor der Rück¬ 
gliederung normalerweise hatte. Durch Neuzugänge einiger großer Konten (z. B. 
Saar-Grubenverwaltung mit einem Durchschnittsguhaben von 5 Millionen RM) 
und die Belebung anderer früher weniger bedeutender Konten konnte der Kre¬ 
ditorenbestand 1935 um rund 50 °/o gegenüber dem Vorjahr erhöht werden406. 
In den folgenden Jahren von 1936 bis 1939 gingen die Kreditoren insgesamt etwas 
zurück, und zwar in erster Linie durch den Abbau der Einlagen deutscher Kredit¬ 
institute407. Die Einlagen von Nichtbankiers erhöhten sich in den Jahren 1936 
und 1938 um geringe Beträge. Auch die Auflegung der öffentlichen Anleihen, zu 
deren Erfolg die Filiale in stärkstem Maß beitrug, ließ die Kreditoren etwas zu¬ 
rückgehen. Infolge der Ausdehnung der Geschäftstätigkeit und der liquiden Lage 
der Wirtschaft stiegen die Kreditoren nach 1939 stark an. Hierbei war der An¬ 
stieg sowohl den gewerblichen wie den privaten Einlagen zuzuschreiben, die vor 
allem durch die hohen Überschüsse bei den Betrieben und den zwangsweisen 
Konsumverzicht bei den privaten Einlegern — insbesondere Spareinlagen — ent¬ 
standen waren. Die Einlagen deutscher Kreditinstitute verdoppelten sich 1941/42 
und stiegen 1945 auf 21 Millionen Reichsmark an. Bei den Einlagen von Nicht¬ 
405 ASKB-BU-1935—1945. 
406 ASKB-DB-CC-1, Bl. 152/153. 
407 ASKB-DB-G-1, Bl. 110—112, 130—132, 161—165. 
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