Full text: Die Geschichte der Saarländischen Kreditbank Aktiengesellschaft

im Jahre 1929. Ferner kann aus dieser Aufgliederung auf die Struktur der Bank 
und deren Kundenkreis geschlossen werden376. 
Bis Ende 1928 gab die Filiale Saarbrücken keine Sparbücher heraus377. Die ersten 
Sparbücher führte die Bank im Jahre 1929 ein. In diesem Jahr gab sie an 327 
Kunden Sparbücher ab, die diese mit 1 528 009,02 frs. besparten. 1932 waren es 
bereits 1536 Sparbücher mit 8 431 854,05 frs. Einlagen. Bis 1934 stieg zwar die 
Anzahl der Sparbücher auf 1748, die Einlagen verringerten sich jedoch auf 7,9 Mil¬ 
lionen frs. Auch hier zeigt sich der Einfluß der Arbeitslosigkeit in den Jahren 
1931 bis 1934, da einmal Sparbeträge abgehoben, zum anderen keine mehr gelei¬ 
stet wurden378. Die Deutsche Bank bemühte sich relativ spät um den Sparer, 
baute aber ab 1929 diesen Geschäftszweig ständig aus. Das Wechseldiskont- 
geschäft konnte bis 1932 einen stetigen Anstieg verzeichnen. Vor allem stieg nach 
1927 die Zahl der Handelswechsel stark an, was auf eine rege Tätigkeit auf allen 
"Wirtschaftsgebieten schließen läßt. Betrugen die eingereichten Wechsel 1927 ledig¬ 
lich 12 192 Stück, so konnten 1929 bereits 109 974 Wechsel diskontiert werden379. 
Mit der Erhöhung der Wechseldiskontierungen stieg auch die Zahl der Wechsel¬ 
proteste bei der Bank von 418 1926 auf 1476 im Jahre 1928. In diesem Jahre 
gingen insgesamt Wechsel über 5 549 596,94 frs. zu Protest380. Wie wenig die 
Reichsbank in Saarbrücken in der Lage war, Frankenwechsel zu rediskontieren, 
um somit den deutschen Banken im Saargebiet liquide Mittel in Franken zu ver¬ 
schaffen, zeigt folgende Aufstellung381: 
Rediskontierungen der Deutschen Bank Filiale Saarbrücken 
Jahr 
Gesamtredis¬ 
kontierung 
bei der 
Reichsbank 
davon 
bei ausl. 
Banken 
bei inländ. 
Banken382 
1928 
17 401 034,43 
247 230,— 
11 631 228,85 
5 522 575,58 
1929 
46 720 969,04 
232 103,81 
11 785 260,75 
34 703 604,48 
Die Devisenzwangsbewirtschaftung im Deutschen Reich wirkte sich äußerst un¬ 
günstig auf das Saargebiet aus, da insbesondere die deutschen Banken an der 
Saar von den Devisen der Reichsbankstelle Saarbrücken hätten profitieren kön¬ 
nen. Auffallend ist die starke Zunahme der eigenen Effekten im Jahre 1934 auf 
9 118 197,50 Franken gegenüber nur 3075,34 im Vorjahr. Die Filiale hatte ähnlich 
376 ASKB-BU-1929. 
377 ASKB-BU-1928. 
378 Vgl. Anlage 10. 
379 Vgl. Anlage 10. 
380 Vgl. Anlage 10 und ASKB-Bericht der Personalabteilung pro 1924/25. 
381 ASKB-BU-1928/29. 
382 Rediskontierungen bei inländischen Banken konnten fast nur bei Niederlassungen 
der französischen Banken an der Saar vorgenommen werden, da diese wiederum 
die Möglichkeit hatten, sich bei der Banque de France liquide Mittel zu beschaffen. 
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