einer der atavus Kaiser Heinrichs III. geworden ist und die beiden anderen die
Ahnherren berühmter Nachkommen im deutschen Franken gewesen sind, sowie
schließlich die Tochter Gerberga, die Gemahlin des Grafen Megengoz und Mutter
Adelheids von Vilich, wiedererkennen. Das aus der Vita Adelheidis gewonnene
Bild läßt sich mit diesem Eintrag in überraschender Weise auffüllen. Alle bis¬
herigen Versuche, die Namen des atavus Heinrichs III. und seiner beiden Brüder
zu ermitteln, können damit als hinfällig und falsch erwiesen werden. Darauf ist
jedoch später noch ausführlicher zurückzukommen. Hier gilt es erst, die Frage
nach den gemeinsamen Vorfahren Ottos und Irmingards von Hammerstein einer
endgültigen Lösung zuzuführen.
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Nachdem der Name der Gemahlin des Pfalzgrafen Gottfried — als solchen wol¬
len wir hinfort den älteren Gottfried der Vita Adelheids von Vilich gemäß der
Aussage Flodoards kennzeichnen — festgestellt ist, bleibt die Frage, wer wohl
innerhalb der beiden Paare Gozlin GO Uda und Gottfried GO Ermentrud die Ge¬
schwister gewesen sind. Nützlich ist es dabei, die Eltern der Uda zu bestimmen.
Sie sind nirgendwo ausdrücklich genannt. Einen ersten Hinweis liefert jedoch die
Tatsache, daß Gozlin und Uda einen ihrer vier bekannten Söhne Heinrich nann¬
ten, ihm also einen Namen gaben, der — soweit ersichtlich — unter Gozlins
Brüdern und Vorfahren nicht gängig war37 und der somit über Uda in die
Familie gekommen sein dürfte. Die Namen Heinrich und Uda weisen nun aber
auf das sächsische Herrscherhaus hin, in dem diese uns wiederholt begegnen.
Außerdem wird ja doch auch ein Enkel Gozlins und Udas — nämlich der als
Mönch in S. Vanne verstorbene Graf Friedrich, Sohn Gottfrieds des Gefangenen
von Verdun und Mathildes — als Blutsverwandter der sächsischen Herrscher¬
familie und Kaiser Heinrichs II. bezeichnet, was Udas Herleitung von den Liudol-
fingern noch mehr bestärkt38, ja unumgänglich macht39. Doch in welcher Weise
37 Geschwister Gozlins waren: Bischof Adalbero I. von Metz (929—962), Herzog Friedrich
von Oberlothringen (959—978), Graf Giselbert (vom Ardennergau), Graf Siegfried (von
Luxemburg, | 998) und Gräfin Liutgard (zu ihr vgl. unten S. 109 ff.), sowie ein Graf
Sigebert — falls man letzteren, der zweimal genannt ist, nicht (mit H. Renn
u. a.) mit Graf Siegfried von Luxemburg identifiziert. Als Bruder von Gozlins Vater
Wigerich ist uns lediglich der Abt Friedrich von S. Vanne (f 942) bekannt. Vgl.
H. Renn, Das erste Luxemburger Grafenhaus.
38 Hugo von Flavigny, der selbst in S. Vanne zu Verdun gelebt hatte, schreibt von
dem in S. Vanne verstorbenen Friedrich, daß er de imperiale sanguine procreatus
und regis (sc. Heinrichs II.) consanguineus gewesen sei (Chron. II c. 6, MG SS VIII
S. 372). Auch als comitis filius, frater duorum ducum, imperatoris consanguineus
wird Friedrich bezeichnet (ebenda c. 7).
39 Eine Blutsverwandschaft Friedrichs von Verdun mit den Ottonen ließe sich — neben
der von uns im folgenden verfolgten Linie zu König Heinrichs I. Schwester Uota —
möglicherweise auch über Friedrichs Mutter Mathild, Gemahlin Gottfrieds von Verdun
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