ist147. Daraus glaubten andere wiederum den Schluß ziehen zu müssen, daß das
Lothringer-Herzogshaus im Mannesstamme von einem im Elsaß mächtigen Ge¬
schlecht, den alten Etichonen, von denen sich auch die Dagsburg/Egisheimer her¬
leiten, abstammte und nur in weiblicher Linie mit der alten Matfried-Familie
verbunden war.
So haben sich — da diese beiden Grundforderungen nicht recht miteinander ver¬
einbar sind — im Verlaufe der bisherigen Forschungen verschiedene Systeme ent¬
wickelt. Sie berücksichtigen die soeben entwickelten und gegenüber früheren For¬
schungen korrigierten und erweiterten Grundblöcke teils mehr, teils weniger.
Wichtig aber ist, wie die Verbindungslinien gezogen werden. Wir haben uns mit
diesen Systemen auseinanderzusetzen, zumal sie verschiedentlich in den gesicher¬
ten Handbuchbestand eingegangen sind148. Der Einfachheit und Übersichtlichkeit
halber und um zugleidi die Abweichungen und Fehler der einzelnen Systeme
besser und nicht durch umständliche Beschreibungen verdeutlichen zu müssen,
seien die wichtigsten149 hier schematisch nebeneinandergestellt.
CROLLIUS hat schon 1771 folgende Tafel auf gestellt150:
Matfried Wigerich QD Kunigunde
Gf. v. Metz
Adalbert, Gf. v. Metz
GD Liutgard CT) Eberhard
Gf. im Elsaß
Richard Hugo (raucus)
Gf. v. Metz Gf. im Elsaß
Gerhard Adalbert Adelheid
Gf. v. Metz Gf. v. Metz
u. Saargau
Hugo
Haus Lothringen Konrad II. Bruno / Leo IX.
tercia (filia Rotberti) Theoderico comiti Alsatie, de qua genitus est comes Flandriae
Theodericus. — Audi für Herzog Dietrichs II. Sohn Graf Dietrich von Flandern
wird dort der Beiname beibehalten. Vgl. MG SS IX S. 306: Post quem (sc. Wil~
helmum) Theodericus dux Alsatie; MG SS IX S. 313: alius comes Theodericus de
Helsaten, filius filiae comitis Roberti Fresonis, superinducitur; MG SS IX S. 336:
Theodericus de Elsaten; MG SS VI S. 497 zu 1145: Theodericus etiam de Auseis,
comes Flandrensis. — Eine Urkunde Lothars III. von 1131, die die Unterschrift
dux Alsatie Symon trägt, kann für unsere Frage unbeachtet bleiben, da sie ver¬
fälscht ist; MG DD Lothar III. S. 57 nr. 34.
147 Thietmar, Chron. V, 21, ed. R. H o 11 z m a n n S. 245.
148 Vgl. z. B. die Tafeln über die Vorfahren Kaiser Konrads II. und Kaiser Hein¬
richs III. bei W. K. Prinz von Isenburg, Die Ahnen der deutschen Kaiser,
Könige und ihrer Gemahlinnen (1932) S. 4 und S. 6.
149 Es ist hier keine Vollständigkeit erstrebt, nur die Hauptexponenten werden heraus¬
gegriffen; insofern können auch ältere Systeme, in denen dieses oder jenes Grund¬
element schon auftritt, außer acht bleiben.
150 G. Ch. Crollius, Westricher Abhandlungen (1771).
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