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Grenzraum förderten eine Vielzahl grenzüberschreitender Aktivitäten mit einem Gesamtzuschuß von
etwa 20 Mio. ECU (D-F 9,8; D-L 4,5; B-F-L 5,9). (SAARLAND 1995:5ff.; EISENHAMMER 1994:7f.;
IDELUX 1993:52)
Das aufwendige Antragsverfahren sowie der sehr unterschiedlich entwickelte Kenntnisstand über die
Fördermöglichkeiten führten dazu, daß nur relativ wenige Grenzgemeinden an den INTERREG I-
Zuschüssen teilhatten. Beispielsweise wurden im Rahmen des Operationellen Programms Lothringen-
Saarland-Westpfalz lediglich neun von insgesamt 53 Projekten in kommunaler (Teil-)Trägerschaft
durchgeführt28 (s. Tab. 4). Mit einem Zuschuß aus Gemeinschaftsmitteln von etwas mehr als 3,7 Mio.
ECU machten diese Projekte zwar 38 % des Gesamtprogramms aus, konzentrierten sich jedoch auf
lediglich fünf Standorte.
Von der Gemeinschaftsinitiative INTERREG II (1994-1999) versprechen sich die meisten Kommu¬
nen eine stärkere Berücksichtigung ihrer Belange. Die bessere Kenntnis der Antragsformalitäten und der
förderbaren Bereiche, die zum Teil auf eine verbesserte Informationsarbeit und Beratungstätigkeit der
EU-Kommission sowie der regionalen Abwicklungsstellen, zum Teil auf eine stärkere Eigeninitiative der
Gemeinden zurückgeht, läßt erwarten, daß die Förderung kommunaler Projekte nicht nur absolut
(angesichts eines größeren Gesamtbudgets), sondern auch relativ zu anderen Projektträgern zunehmen
wird.
Tab. 4: Kommunale Beteiligung an INTERREG I - Projekten im Grenzraum Lothringen, Saarland
und Westpfalz (1991-1993)
Teilbereich
Anzahl
Projekte
EU-Anteil [ECU]
Kommunale
Beteiligung
Finanzvolumen
[ECU]
Standortpromotion
11
1.762.806,-
-
-
Verflechtung der regionalen
Wirtschaft
9
2.527.570,-
2
1.093.760,-
Verkehrsinfrastruktur, Raum¬
entwicklung, Umweltschutz
2
480.000,-
-
-
Anpassung der Aus- und Wei¬
terbildung
19
2.445.796,-
2
270.000,-
Interregionaler Sozialdialog
1
100.000,-
-
-
Kultur und Tourismus
10
2.530.000,-
7
2.370.000,-
Gesamt:
53
9.846.172,-
9
3.733.760,-
(Quelle: BEGLEITAUSSCHUSS 1994; SECRÉTARIAT PERMANENT 1996)
INTERREG II umfaßt im Untersuchungsraum wiederum drei operationeile Programme, die sich
teilweise überlappen. Das von Lothringen und dem Saarland abgewickelte deutsch-lothringische Pro¬
gramm gilt für die Departements Meurthe-et-Moselle, Moselle, Teile des Saarlandes und der Westpfalz
(s. Abb. 15). Es sieht ein Gesamtvolumen von 46,5 Mio. ECU vor, zu dem die EU 23,3 Mio. ECU bei¬
steuert. Das deutsch-luxemburgische Programm, das von Luxemburg und Rheinland-Pfalz koordiniert
wird, erreicht 30,9 Mio. ECU mit einem Gemeinschaftsanteil von 8,0 Mio. ECU. Es betrifft das gesam-
28 Einbezogen wurden hierbei alle im weitesten Sinne des Wortes kommunalen Projekte, z.B. auch die
institutionelle Förderung der Partnerschaft des Département Moselle mit dem Landkreistag des Saarlandes
(80.000 ECU) oder gemischtfinanzierte Projekte wie eine vom saarländischen Wirtschaftsministerium, der
Stadt Saarbrücken und dem District St. Avold veranlaßte Studie zum Logistikzentrum EUROPORT in St.
Avold (53.000 ECU).