Full text: Logik

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Die Lehre vom Begriff 
übergeordnete, höhere Art, sie ist die Gattung zu den einzelnen Farben - 
arten, die ihrerseits wieder Gattungen zu den ihnen zugehörigen Farbnuan- 
cen sind. Die so übergeordnete Gattung Farbe kommt sowohl in den ver¬ 
schiedenen Farbenarten als auch in deren Farbnuancen als auch in den 
individuellen Exemplaren dieser Farbnuancen vor. Aber sie ist weder iden¬ 
tisch mit den Farbenarten noch mit den Nuancen jeder dieser Arten noch 
mit den individuellen Exemplaren jeder dieser Nuancen. Sie ist die nächst¬ 
höhere Art zu den F arbenarten, die ihrerseits die nächsthöheren Arten zu 
ihren Nuancen sind. Jede Art, die noch Arten unter sich hat, nennt man 
Gattung; sofern sie noch Arten über sich hat, nennt man sie dagegen nur 
eine Art. Die niedersten Arten können also, da sie keine Arten mehr unter 
sich haben, niemals Gattungen sein; und die höchsten Arten können nur 
Gattungen, niemals Arten von Gattungen sein. 
Die Gegenstandsordnung, die sich in unserem Beispiel gezeigt hat, läßt 
sich in folgender Weise veranschaulichen: 
Farbe 
Rot 
Gelb 
Grün 
Blau 
Violett 
Die versch. 
Rot- 
nuancen 
Die versch. 
Gelb- 
nuancen 
Die versch. 
Grün- 
nuancen 
Die versch. 
Blau- 
nuancen 
Die versch. 
Violett¬ 
nuancen 
Deren 
Deren 
Deren 
Deren 
Deren 
indiv. 
indiv. 
indiv. 
indiv. 
indiv. 
Exemplare 
Exemplare 
Exemplare 
Exemplare 
Exemplare 
Die individuellen Exemplare einer bestimmten Rotnuance sind qualitativ 
einander völlig gleich, sie unterscheiden sich nur durch ihr verschiedenes 
Individuationsmoment. Das Individuationsmoment fehlt allen Arten und 
Gattungen. Die Arten und Gattungen unterscheiden sich daher nur quali¬ 
tativ voneinander. Die höheren Arten kommen in den zugehörigen niederen 
Arten und Individuen vor. In den niederen Arten tritt zu den zugehörigen 
höheren Arten noch eine qualitative Differenz hinzu; in den Individuen 
tritt zu den zugehörigen Arten nur die individuelle Differenz hinzu. Indi¬ 
viduelle Exemplare verschiedener niederster Arten derselben Gattung unter¬ 
scheiden sich natürlich noch durch die qualitativen Differenzen dieser 
niedersten Arten. Über den individuellen Exemplaren der zusammengehöri¬
	        
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