VI. Die Dialektik der Metaphysik.
1. Die Beanstandungen der Metaphysik.
a.
Bereits in dem ersten Teil unseres Systems der Dialektik wurde
in dem Kapitel „Typische Einwände gegen die Metaphysik und
Kritik dieser Einwände“ eine umfassende Übersicht über die haupt¬
sächlichen Bedenken und Ausstellungen, die gegen die Möglichkeit
und das Recht der Metaphysik gerichtet worden sind, geboten. Zu¬
gleich wurde der Versuch gemacht, die Unzulänglichkeit und Un¬
zulässigkeit jener Einwände darzutun. Wenn wir nun an der vor¬
liegenden Stelle jener Ablehnungen noch einmal gedenken, so ge¬
schieht das aus mehreren Gründen. Erstens wollen wir sie uns darum
wieder ins Gedächtnis rufen, um die Einheit und den Zusammen¬
hang der ganzen Darstellung recht deutlich zu machen; ferner des¬
halb, um uns für die nun in Angriff zu nehmende positive Grund¬
legung der Metaphysik freie Bahn zu schaffen und nicht durch ein
erneutes Aufwerfen dieses oder jenes Einwandes abgelenkt zu
werden. Für diesen Zweck ist die zusammenfassende Wiederholung
jener Ausstellungen und Ablehnungen zweckmäßig. Dazu kommt,
daß wir diese Bedenken, nachdem wir sie in dem obenerwähnten
Kapitel mehr in ihrer geschichtlichen Gestalt kennengelernt haben,
nunmehr in ihrem systematischen Gehalt verstehen und mit dem
systematischen Gehalt und Sinn der Metaphysik selber konfrontieren
können. In dieser Beziehung wird die Wiederholung auch manchen
sachlich neuen Zug, besonders zum Verständnis der Metaphysik,
enthalten.-
So wandlungsreich und väelgestuft, so stark gesichert und über¬
dauernd die Entwicklung der Metaphysik auch ist, so wird doch
diese ganze große und lebensvolle Entwicklung Schritt für Schritt
von einem nicht minder andauernden, nicht minder eindrucksstarken
und die Aufmerksamkeit herbeizwingenden Zusammenhang kriti¬
scher Einwände und grundsätzlicher Ablehnungen begleitet. Zwar