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beides letztere konnte auch wieder in einer Person vereinigt sein. Die
beiden da Majano z. B. begannen als Holzdekoratoren, Vasari IV,
p. i und V,/. 128. Ebenso Cronaca; Vasari Vili,/. 116, v. di Cronaca.
- Ein trefflicher dorischer Klosterhof bei S. Pietro in Cremona ist oder
war von dem Intarsiator Filippo del Sacca erbaut; Anonimo di Mo¬
relli. Es gab jedoch auch Unberufene dieser Art.
Eine ganze Anzahl von berühmten Meistern jedes Faches (vgl.
§ 180) begannen als Goldschmiede, z. B. Brunellesco.
In Venedig, wo es sich oft um kostbare, schwer zu bearbeitende
Steinarten handelte, blieb während des ganzen 15. Jahrhunderts der
Name Steinhauer, tagiapiera (tagliapietra) genügend ehrenvoll für die
Architekten; Malipiero, annali veneti, arch. stör. VII, II, p. 674, 689.
Endlich empfahlen sich die Architekten den Mächtigen oft vorzüg¬
lich als Festungsbaumeister und Ingenieure (§108 ff.) mehr denn als
Künstler.
Bei Raffael und Michelangelo war die Baukunst das Späteste; Lio-
nardo (§ 198) aber war von Anfang an ein Tausendkünstler, und seine
Bestimmung mag ihm selber ein Rätsel geblieben sein. - In auffallen¬
dem Gegensatz: Tizian und Correggio nur Maler.
Während die Macht des künstlerischen Individuums seit Nicolò Pisano
und schon vor ihm alle Schranken zwischen den Künsten niederreißt,
hält die zünftische Einrichtung sie auf ihre Weise wieder aufrecht, doch
nicht ohne Zugeständnisse.
Bei Milanesi I, p. 122, das merkwürdige Abkommen zwischen den
sienesischen Architekten und Holzarbeitern 1447, worin sie einander
gegenseitige Eingriffe erlauben.
§ D
Leben der Architekten
Örtliche Schranken hatte es für die Architektur nie gegeben; lombar¬
dische Maurer, zumal Comasken, wanderten seit unvordenklichen Zeiten
durch ganz Italien und verwandelten sich später oft in berühmte Bau¬
meister; die großen Florentiner des 15. Jahrhunderts, die unentbehrlichen
Träger des neuen Stiles, arbeiteten in ganz Italien und sandten auch Zeich¬
nungen in die Ferne.
Michelozzo arbeitete u. a. in Mailand und übersandte Zeichnungen
zu Kirchenfenstern nach Rom (Vasari III,/. 281); Filarete in Mailand;
Alberti in Rimini; Agostino di Guccio in Perugia; Pintelli in Rom,
Turin und Urbino; die drei Sangallo in Rom; Giuliano da Majano in
Neapel; Mormandi ebenda; um nur einige der bekanntesten Beispiele
zu wählen.