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Campani vita Pii II, bei Murat. III, II, Coi. 976, und bei Vespasiano
Fiorentino, p. 332-338; hier auch Cosimos Weissagung: in fünfzig
Jahren werde von Besitz und Herrlichkeit des Hauses Medici nur übrig
sein, was er gebaut habe. Vgl. auch Jovian. Pontan. de magnificentia. -
Das Wort seines Sohnes Pietro über die Badia von Fiesoie: so viel Geld
wir hier verbauen, ist extra petulantiam ludumque fortunae gesichert; vgl.
Matteo Bossi, bei Roscoe, vita di Loren^p d. M. vol. IV, Beilage 5. -
Lorenzo magnifico, Pietros Sohn, freute sich beim Überschlag der ge¬
waltigen Kosten, daß das Geld so gut ausgegeben sei; vgl. Bd. »Kultur
der Renaissance« dieser Ausgabe, S. 53. Daß die drei Genannten die
Bauten von Kirchen und Klöstern vielleicht auch für ein politisch sich¬
reres Kapital denn Geld gehalten, deutet Alessandro de’ Pazzi an,
Archiv, stör. I, p. 422. Der Ruhm der mediceischen Bauten unter Lo¬
renzo, Matteo Bossi, /. c.
Die Venezianer wußten wohl, weshalb sie dem bei ihnen im Exil
(1433) weilenden Cosimo verboten, die Fassade von S. Giorgio mag-
giore zu bauen. Sansovino, Venezia, fol. 81.
In welchen Ausdrücken sich der florentinische Staat auch für andere
seiner Künstler, z. B. für einen Bildhauer im Jahr 1461 nach außen
verwendet, s. bei Gaye, carteggio I, p. 196.
§ 3
Die Baugesinnung der Sienesen
Der Bau-Ehrgeiz Sienas nimmt in den offiziellen Äußerungen oft eine
wahre Heftigkeit an und blickt unruhig nach außen. Eine eigene Ver¬
schönerungsbehörde wacht namentlich über den Straßenkorrektionen.
Petitionen von Bürgern in Bau- und Kunstsachen sind nichts Seltenes.
Vgl. Milanesi, documentiper la storia delV arte Senese, bes. I,p. 161-164,
180u. f., 188, 193. II,p. 39, 183, 301, 337, 339, 345, 353. III,p. 100u. f.,
139, 273, 275, 280, 310 u. a. a. O. Allegretto, Diari Sanesi, bei Mu-
rat. XXIII, Col. 770 ss.
Das Stillestehen des Dombaues heißt eine Schande; - 1298 Weiter¬
bau aus städtischen Mitteln; - der sogenannte neue Dom 1321 wird
dekretiert als ecclesia pulcra, magna et magnifica. - Die bisherige Dom¬
sakristei »für eine Dorfkirche passend« wird 1407 für eine Schmach
der Stadt erklärt. - Bürgerpetition von 1389 um Vollendung des Domes
und Beifügung eines Campo Santo in der Art des pisanischen, wel¬
ches eine der vornehmsten geweihten Bauten der ganzen Christenheit sei.
Schon 1286 verlangen die Minoriten fast trotzig städtische Beihilfe
für eine Fassade, weil es der Gemeinde von Siena nicht zur Ehre ge¬
reiche, wenn vornehme fremde Geistliche und Städteboten kämen und
die provisorische, »das Ding von Backstein und Mörtel«, sähen. - Im
Jahr 1329 Staatsbeitrag an die Karmeliter für eine Tafel des Loren-
zetti, welcher dabei urkundlich gerühmt wird.