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Ein Verding von 1526, ebenda,^). 85. - Streng und doch von reicher
Schönheit: sämtliche Flachdecken in Pal. Massimi zu Rom. - Eine
Menge von florentinischen Palchi, wahrscheinlich mehr gemalt als ge¬
schnitzt, waren das Werk des Andrea Feltrini; Vasari IX, p. 112, v. di
Morto da Feltro.
Dann die farblosen Decken, wo Reichtum und Pracht der Schnitz¬
arbeit ganz ausdrücklich die Farbe verschmähen. - Das Hauptbeispiel:
die der Biblioteca Laurenziana in Florenz (nach 1529?) sehr schön und
frei entworfen von Michelangelo, ausgeführt von Carota und Tasso;
das Motiv wiederholt in dem von Tribolo ausgeführten Ziegelmosaik
des Fußbodens; Vasari XII, jö. 214, v. di Michelangelo (vgl. § 160). - So¬
dann der große vordere Ecksaal im Pal. Farnese zu Rom; - und dann
zahlreiche Decken des beginnenden Barockstiles, der nach solchen Mu¬
stern oft Treffliches leistete.
Serlios Theorie zu Ende des IV. Buches: im Ganzen gehöre die Farbe
dem Gewölbe, die Einfarbigkeit der Flachdecke; dem kostspieligen
Schnitzwerk wird auch wohl eine täuschende Malerei in Chiaroscuro
substituiert; je niedriger der Raum, desto kleiner die Deckeneintei¬
lungen; für die Rosetten wird die Vergoldung zugegeben usw. Wich¬
tiger als dieses alles ist das wunderschöne Muster der Decke eines gro-
Fig. 87 Decke nach Serlio