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Fig. 23 Madonna dell’ Umiltà zu Pistoja. (J. Stadler)
Auf Bramantes lombardischen Oktogonen
beruht die Form von S. M. dell’ Umiltà zu
Pistoja, von Vitoni, der dem Meister doch
angeblich erst in Rom zusah. Unvergleich¬
lich das Innere der Vorhalle (§ 48); die
Kirche selbst etwas befangen, ihre Kuppel,
der man die Unlust ansieht, von Vasari.
Der schöne Polygontempel auf Raffaels
Sposalizio (1504) ist hier wenigstens zu er¬
wähnen.
Fig. 24 Madonna dell’ Umiltà zu Pistoja
§ 66
Bramante und S. Peter in Rom
Mit dem Wechsel des Jahrhunderts offenbarte Bramante in Rom nicht
nur eine Wandlung seines Stiles (§27, 49), sondern er tat auch in der
Anlage seiner Kirchen die großen Schritte, deren Folgen sich bis in die
späteste Zukunft der Kunst erstrecken werden. Vom Achteck geht er
über zu der Kuppel mit Zylinder, über griechischem Kreuz mit halb¬
runden Abschlüssen.