8i
düng in dem Fresko der rechten Wand in der Cap. degli Spagnuoli,
bei S. M. novella vom Jahre 1322.
Außer aller Linie steht, was in Bologna um 1390 für S. Petronio ge¬
schah, weil man sich der Ausführbarkeit und des Effektes vorher ver¬
sichern wollte; im Palast des Giacomo Pepoli wurde ein Modell in 1/12
der wirklichen Größe, also 5 3 Fuß lang aus Stein und Gips errichtet,
und dieses 1406 wieder abgebrochen, nachdem ein anderes von 10 Fuß
aus Holz und Papier verfertigt worden war; erst auf letzteres, welches
ebenfalls zu Grunde ging, folgte 1514 das jetzt noch im Bauarchiv (§23)
vorhandene, von Arduino Ariguzzi. Vgl. (Bianconi) Guida per la citta
di Bologna 1845,7). 91, 104.
Ganz spät, zu Anfang des 16. Jahrhunderts, gibt es auch im Nor¬
den hie und da Modelle, wie z. B. im Stadthaus zu Löwen dasjenige
für den Turmbau von S. Pierre.
§ 59
Die Modelle der Frührenaissance
Im 15. Jahrhundert gleich mit Brunellesco wird das Modell zur all¬
gemeinen Regel, weil der neue Stil seine ungewohnte Erscheinung
rechtfertigen muß und kraft seiner innern Gesetze sich zu einer Dar¬
stellung dieser Art vorzugsweise eignet. Es kam hinzu, daß viele
Architekten (§ 14) als Holzdekoratoren begonnen hatten und leicht
Modelle arbeiteten. Für Festungsbauten wurden wohl von jeher Modelle
verlangt.
Brunellesco modelliert beständig im Großen wie im Kleinen und
schneidet seinen Steinmetzen die Muster für die schwierig zu messen¬
den Quader der Domkuppel nötigenfalls aus Rüben zurecht.
Für die ganze Domkuppel machte er mehrere Modelle, von dem klei¬
nen, das er unter dem Mantel tragen konnte, bis zu dem größten in
Backstein, und Reste von verschiedenen sind noch erhalten; Vasari III,
p. 58, v. di Nanni;p. 208, 214, 218, 219 bis 222, v. di Brunellesco; - Vita
anonima, ed. Moreni, p. 174.
Bei S. Lorenzo genügten seine Aufsicht und seine Zeichnungen; da¬
gegen machte er Modelle für die Cap. de’ Pazzi, für S. Spirito (welche
Kirche 24 Jahre nach seinem Tode ohne das mahnende Modell viel¬
leicht kaum wäre begonnen worden), für das Polygon bei den Angeli,
für den Palast des Cosimo Medici (welches er selbst in Stücke schlug,
als Cosimo aus Furcht vor dem Bürgerneid von dem Bau abstand);
endlich große Entwürfe in Ton und Holz für Festungsbauten. Vita
anonima, p. 183, 202, 204. Vasari III, p. 224, 225, 229, v. di Brunellesco.
Für die Halle bei den Innocenti machte er laut der vita anon. kein Mo¬
dell; dasjenige, welches Vasari sah, mochte die Arbeit eines Spätem
sein.