Das „Jenseits“ und der Tod
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Organismen beigesteuert haben —, so ist die klarste Formung
des vorliegenden Sachverhaltes wohl die, daß wir sagen,
es werde alles Subjekt-Seelenartige aus Einem großen
Reservoir gleichsam bezogen und äußere sich zahlenmäßig
als Vieles je nach Maßgabe der vorhandenen materiellen
Bedingungen, an die es eben erfahrungsmäßig gekettet ist.
Auf rein psychischem Gebiet haben wir ähnliches bei
den sogenannten Spaltungen des Bewußtseins und ihrer
Heilung: da ist ein Leib mit der zugehörigen einen Seele,
aber zwei, ja mehr Ic/t-Subjekte können dazu gehören und
in ihren Äußerungen miteinander in der Zeit abwechseln.
Ein großes Subjektsreservoir also, aus dem alle Ich-
„Individuen“, alle „Personen“ stammen.
Wie nun sieht es in diesem großen Subjektsreser¬
voir aus? —
III. Das „Jenseits44 und der Tod
Hier brechen wir für eine Weile ab und fragen uns, wo¬
hin wir eigentlich geraten sind. Denn wir sind fürwahr in
seltsame Regionen geraten.
Wir wollten die wesentlichsten Züge des Wirklichen
schildern, in dessen Mitte sich der Mensch befindet; auf
Wissen und auf Ganzheit legten wir dabei ein besonderes
Gewicht.
Aber wo sind wir nun mit einemmal? Sind wir an¬
gesichts unseres „Subjektreservoirs“ noch in der Welt?
Sind wir noch dabei, „auszudenken“, was der „erschei¬
nenden44, der „erfahrbaren“ Welt zugrunde liegt, was
gleichsam hinter ihr ist und was nur, soweit mein Wissen in
Frage kommt, so, wie es „an sich“ ist, erfaßt werden kann?
Liegt unser eines Subjektsreservoir nicht vielmehr —
jenseits der Welt und nicht nur „hinter“ ihr?
Dann hätte also unser naiver natürlicher Mensch auch
hier recht gehabt? Ja, er hatte es.
Nicht nur, fürwahr, hatte er recht, von einem Wirk¬
lichen, das er sich gegenüber wußte, zu reden, nicht nur