Full text: Schrifttum über das Industriegebiet an der Saar und seiner Umgebung

Die Probleme der kommenden deutschen Ferngasversprgung (Saar-Fern¬ 
gas). NSZ-Rheinfront. 13. 11. 1935. 
Als Gesamtschlußfolgerung für das Saarland wird zusammengefaßt, daß es 
als absolute Pflicht im Interesse der Saarwirtschaft betrachtet werden muß, 
daß der Saarbergbau über seine Kokerei (=: Heinitz) und die fünf Hütteu- 
kokereien sich immer mehr aktiv in das deutsche Ferngasproblem einschalten. 
Seebauer: Die deutsche öüentliche Energieversorgung und die Rück¬ 
gliederung der Saarwirtschait. Deutsche Technik. Berlin. 3 (1935), 
S. 107 bis 111. 
Fernversorgung der Pfalz mit Saargas. Die Saar,Stromlieferung nach dem Reichs¬ 
gebiet. 
Ferngasleitung Saar-Pfalz. Saarbrücker Zeitung. 12.2.1936. 
Am 26. Februar 1936 wurde die Versorgung der Pfalz mit Saargas auf- 
genommen. 
Als erster Ort wurde am 6. Februar 1936 Landau mit Ferngas beliefert. Neu¬ 
stadt und Bad Dürkheim folgten am 8., Lambrecht und Haßloch werden sich 
anschließen. Ludwigshafan wird sich Ende des Monats einschalten. 
Am 25. März 1935 wurde mit dem Bau der Zweig- und Nebenleitungen in der 
Vorderpfalz begonnen. Im Juni 1935 ging es an die Hauptleitung (Saar¬ 
brücken)— Homburg — Ludwigshafen. Gleichzeiig wurde der Bau der Ver¬ 
zweiger- und Reglerstationen begonnen. 
Die 95 km lange Hauptleitung führt von Saarbrücken ans. über Homburg, 
südlich an .Kaiserslautern vorbei, nach Hochspeyer, über Wachenheim, Gönn¬ 
heim, Fußgönnheim, Oggersheim, nach dem Gaswerk in Ludwigshafen. 
9 5 km Nebeuleitunge n. Von Ludw-igshafen-Oggersheim zweigen ab 
die Nebenleitungen Oppau und Frankenthal, sowie die von Mundanheim- 
Rheingönheim, Neuhofen nach Speyer. 
In Wachenheim zweigen ab die Nebenleitungen nach Bad Dürkheim einer¬ 
seits und nach Neustadt—.Landau .andererseits. Die zuletzt genannte Linie 
teilt sich in Neustadt wiederum, und zwar so, daß die eine Zweig’infe nach 
Haßloch, die andere nach Lambrecht geht. 
Von Homburg führt eine Linie nach Zweibrücken (14 km Länge und 150 nun 
Durchmesser). 
Es wurden gezogene- Mannasmann-Stahlrohre verwendet. Vorgesehen ist eia 
Betriebshöchstdruck von 14 Atmosphären. Geprüft wurden die Gasrohre bei 
einem Gasdruck von 19 und einem Flüssigkeitsdruck von 75 Atmosphären. 
Die Rohrleitungen sind durchschnittlich 1 m tief verlegt. Die Rohre der 
Hauptleitung haben einen Durchmesser von 331 mm, die der Nebenleitungen, 
je nach dem örtlichen Bedarf: 80, 100, 125 und 200 mm. 
Die Stillegung der Gaswerke bezieht sich nur auf die Gaserzeugungsanlage. 
Die übrigen Gasrwerkanlagen (Gasbehälter, Versorgungsleitung msw.) bleiben 
■in Betrieb. Solche Gaswerke befanden sich in Bad Dürkheim, Landau, Ha߬ 
loch, Lambrecht, Frankenthal, Neustadt, Oggersheim, Zweibrücken, Speyer, 
Oppau und Ludwigshafen. ( 
Die Kosten des gesamten Bauwerkes für die Ferngasgesellschaft betrugen 
rund 3 500 000 RM., wozu 2 800 000 RM. durch ein Darlehen von der Deutschen 
Gesellschaft für öffentliche Arbeiten (Offs) und der Rest aus eigenen Mitteln 
aufgebracht wurden. Die Anlagen der Pfälzischen Gas-AG. erforderten einen 
Kostenaufwand von etwa 960 000 RM., von denen 750 000 RM. durch Öffa- 
Mittel, 165 000 RM. aus eigenen Mitteln und der Rest durch bewilligte Grund¬ 
förderung aufgebracht wurden. 
Der Bau der Hauptleitung ab Homburg bis Ludwigshafen war Sache der 
Saar-Ferngas-Gesellschaft, die Nebenleitungen baute die Pfälzische Gas-AG. 
Die Ferngasgeseillsdhaft Saar GmbH, hat ein Stammkapital von 1 Million 
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