Full text: Die Firma Villeroy & Boch Mettlach

abzuschliessen und einander zu schädigen suchten. Dabei 
waren die eigenen kleinen Märkte der einzelnen Territorien 
vielfach Überhaupt zu schwach, eine Industrie auch nur annä¬ 
hernd am Leben zu erhalten. p 
So ist also als das Fazit der bisherigen politisch¬ 
historischen Betrachtung festzustellen, dass die Keramik 
sich allgemein, vorwiegend und zunächst aus politischen 
Gründen, um die Wende des 18. und 19. Jahrhunderts von einer 
Luxus-Indvs trie zu einer Massen-Indus trie umwandeite, dass 
in demselben Masse, in dem diese Wandlung fortschritt,die 
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Steingutindustrie über die Porzellanindustrie die Oberhand 
gewann, wobei die englische Industrie schon aus den ungefähr- j 
ten Gründen vor der deutschen und vollends der französischen 
einen ziemlich beträchtlichen Vorsprung hatte. 03 
hedenklich 
Dieser Vorsprung wurde noch be-trächtlleh erweitert 
durch technische Vorzüge, die das englische 0teingut vor 
dem kontinentalen besass, Vorzüge übrigens, die in Deutsch- 
/ 
land wiederum die Entwicklung der Keramik zur Massenindurtrb5, 
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.beschleunigten. Sie lagen in der Hauptsache in der ' Zusammen-^ 
Setzung der Masse und Glasur. Während in^ Deutschland zu 
Beginn des 19. Jahrhunderts und noch bis in die dreissiger 
Jahro hinein nur ein poröses, äusserlich dem englischen 
zwar völlig gleichwertiges, blendend weisses und hochglän¬ 
zendes, abor weit weniger haltbares und widerstandsfähiges 
Kalkst©ingut hergestellt wurde, wie auch Mettlach, Waller¬ 
fangen und Soptfontaines es lieferten, erzeugten die Hng- 
1 and er sch on seit d o n Z e 11 (5 n V/e dg wo o d 1 s, En o c h W o o d * s, der 
Gebrüder Elers und Astbury’s ein feines, weisses, dünnes, 
mit durchsichtiger, harter, widerstandsfähiger Bleiglasur 
überzogenes, ausserst haltbares Feldspatsteingut, das sie 
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