bildung wurde er in St. Avold bei der Verwaltung der unter
Staatsregie stehenden Salinen angestellt und gründete von
dort aus um die Mitte der achtziger Jahre zusammen mit einer
gewissen Thibaut, der vermutlich Fachmann gewesen sein dürf¬
te, im rechten Flügel des 1633 zerstörten, um 1700 teilweise
neuerbauten, 1783 grösstenteils abgebrannten Schlosses der
Grafen von Vergennes zu Frauenberg bei Saargemünd eine klei¬
ne Faiencerie, die die Höhe und Bedeutung der von den Gebrü¬
dern Boch zu Audun-le-Ti^fceT begründeten allerdings kaum je
erreicht haben dürfte. Die Lage war sehr ungünstig, und die
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lothringische^Konkurrenz damals schon sehr gross, sodass
die kleine Manufaktur ihre Waren nur in der näheren Umgebung
absetzen konnte. Tatsächlich trug das Unternehmen nichts
ein, und schon im Jahre 1788 sehen wir Nicolas Villeroy mit
dem damaligen Minister Ludwigs XVI., Herrn von Kecker, wegen
der Begründung einer "Manufacture de porcelaine opaque" in
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Unterhandlung. Was Nicolas Villeroy veranlasst©, gerade Wal¬
lerfangen zum Sitz dieser neuen Manufaktur zu wählen, erfah¬
ren wir aus den Notizen seines Sohnes. Es waren die damals
elngessgensn frei stehenden Gebäulichkeiten der damals ein-
gezogenen Abtei,_die dem neuen Unternehmen Unterkunft boten.
Im Uebrigen waren aber auch hier die Produktionsbedingungen
keineswegs günstige. Es fehlte zunächst an dem für den Be¬
trieb der Mühlen benötigten Wasser, wenigstens in ausrei¬
chenden Mengen, und so mussten die Rohstoffe fortgesetzt
per Achse nach Wadgassen zur Mühle und wieder zurück nach
Wallerfangen befördert werden. Die Y/ege waren in einem aus¬
serordentlich schlechten Zustande, sodass die Ladungen nicht
selten, bei Wadgassen beispielsweise, im Morast stecken blie
ben. Zwischen Wallerfangen und Saarlouis gab es ebenso wenig
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