Dabei ist dio Vorteilung der Arbeiterzahl auf die beiden fte-
schlechter ungefähr dio gleiche gebliobon. Sie schwankt im
Durchschnitt aller Betriebo im allgemeinen zwischen 71 und 74%
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für Männer und 26-29% für Frauen. In den verschiedenen Fabri¬
ken ist die Verteilung nach Lage des Arbeitsmarktes, dem Cha¬
rakter der Industrie odor der Organisation der Arbeit eine
sehr verschiedene. Dresden, eine Stadt mit starker Nachfrage
nach männlichen Industriearbeitern und einem relativ sohr
•hohen Lohnniveau für Männer zeigt eine stärkere Heranziehung
der Frauenarbeit. Die Herziger Fabrik beschäftigt keine Frau¬
en, weil ihre eigenartige Arbeitsorganisation in 3 auf einandoi
folgende Schichten kontinuierliche Nachtarbeit erfordert,
zu der Frauen nach den Vorschriften der Gewerbeordnung bekannt-
lieh nicht herangezogen werden dürfen. Wallerfangen und Wad¬
gassen, dio dem Industriebezirk nächstgelegenen Fabriken der
Firma, zeigen eine stark unterdurchschnittliche Prozontziffer
für Männer, Wallerfangen bei beträchtlich sinkender Tendenz.
Beide Erscheinungen dürften mit zunehmender Abwanderung nänn-
lichor Arbeiter in die Eisenhütten und Bergwerke des Industrie¬
bezirks zu erklären sein. Frauenarbeit steht dort ausserdem
reichlich zur Verfügung, da sie von anderen Industrioen fast
nicht angezogen wird/ Die Abwanderung insbesondere jugendlichen
oder doch jüngerer Arbeiter in die Bergwerke und Hütten ist
eine der für die Saarfabriken der Firma unerfreulichsten Er¬
scheinungen in der Entwicklung des Saar-Arheitsmarktes.in neu¬
ester Zeit. Eisenindustrie und Bergbau sind natürlich viel
ober in der Lage, die jungen Arbeiter höher zu entlohnen, als
die keramische Industrie, da jone nur an die physische Kraft
des Arbeiters hohe Anforderungen stellen, während der jugend¬
liche Arbeiter in den ersten Jahren seiner keramischen Tätige
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