Full text: Die Firma Villeroy & Boch Mettlach

ausschlaggebenden Einfluss auszuüben vermögen, vielmehr 
allen jenen Uisshelligkeiten an&gesetzt sind, welche sich 
aus der gewaltigen Anspannung aller Arbeitskräfte im Saargo- 
biet ergeben. Und doch sind die Saarfabriken der Firma von 
den schlimmsten und nachteiligsten Folgen jener gekennzeich¬ 
neten rapiden.Entwicklung, von sozialen Kämpfen und Streiks, 
wie sie die Schwerindustrie seit 1889 in kurzen Unterbrechun¬ 
gen immer wieder hat erlobon müssen, vollständig vorschont 
geblieben. Das ist einerseits mit der eigentümlichen, ganz 
individuellen Arboiterpolitik der Firma, durch die die Arbei- 
terschaft in hohem Hasse innerlich mit den Interessen der Fir¬ 
ma verbunden wurde, zu erklären, und daneben mit den gosunden, 
konservativ orientierten, die beiderseitigen Interessen rujtjig • : 
abwägenden, allem Umsturz abgeneigten Sinn der Arbeiterschaft, 
sowie der entgegenkommenden Lohn- und Wohlfahrtspolitik der 
Firma, deren Streben es stets war, allen gerechten Forderungen 
ihrer Arbeiterschaft wohlwollend entgegenzukonmen. Ausserdem 
dürfte auch der Berufsstolz des gehobenen Keramarbeiters dabei 
eine Rolle spielen, der vermöge seiner grösseren technischen! 
Schulung und Leistungsfähigkeit mit dem modernen Durchschnitts- 
Industriearbeiter sich nicht gerbe auf eine Stufe stellt. 
So kam es, dass die schweren Lohnkämpfe, die nach Gründung 
des nach und nach völlig in sozialdemokratisches Fahrwasser 
. 
geratenen Rechtsschutzvereins der Bergleute des Saarbrückener 
Bezirks im Jahre 1889 in kurzen Abständen zumal in den neunzi¬ 
ger Jahren immer wiederkehrten und bekanntlich dos öfteren 
zu Arbeitseinstellungen und Streiks führten, dio Betriebet 
* 
der Firma wie die Privatindustrie der Saar überhaupt, völlig 
unberührt liessen. lieben den oben schon angedeuteten Momenten 
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erklärt diese Erscheinung in aller erster Linie die seit den 
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neunziger Jahren insbesondere einsetzende und in grosszügiger
	        
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