Es,ist nicht in erster Linie seine Aufgabe, das künstlerische
Empfinden seinor Zeit der Mitwelt zu interpretieren, sondern
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Uassonbedurfnisso möglichst zweckmässig, vorteilhaft^ und schon
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zu befriedigen. .Das orste /dieser tbrrri Elemente, dio Zwockmäs-
sigkeit^TsTTund bleibt das ausschlaggebende, das niemals oinem
der beiden anderen, so lange überhaupt ein Zweck angestrebt
wird, geopfert werden darf. Das hindert nicht, dass diene Bo-
darfsbefriodigung, wie schon betont, bis an die ausserste Gren¬
ze dos möglichen auch dem künstlerischen Empfinden der Zeit
Rechnung tragt, dass sie bis zu dieser Grenze auf den Schön¬
heitssinn der Käufer veredelnd einzuwirken sucht. Ueborschrcitot
der Künstler aber diese Grenzen, die von MaterialCharakter,
der Zweckbestimmung, den technischen Möglichkeiten des Betrie¬
bes, seiner Rentabilität und bis zu einem gewissen Grade auch
den Gewohnheiten des kaufenden Publikums bestimmt werden, so ..
muss dom Kunstindustriullen billigorweiso die Möglichkeit und
das Recht gewährt sein, über Aenderungsvorschläge mit der Aus¬
sicht auf Erfolg und in der Rolle dos gleichberechtigten Kon¬
trahenten mit dem in Betracht kommenden Künstler zu verhandeln.
Nur dann wird auf die Dauer ein crspriessliches Zusammenwirken
der boiden auf einander angewiesenen Faktoren, dann aber auch
mit unzweifelhaftem Erfolg, möglich sein. Mir sagen mit Absicht
dor boiden auf einander angewiesenen
Faktoren, denn man vergesse nicht, dass man namentlich der
Kunstindustrie, wenn man dio grosse Volksmasse geschmacklich
reformieren will, als .eines Vermittlers und Organes mit tief
in den ganzen Volkskör per hinoinrei ehender Wirksamkeit sei ¡/er¬
lich wird entraten können. Nichts redet eine so deutliche und
eindringliche Sprache zu dem Beschauer, als die künstlerische
Durchdringung seiner täglichen Umgebung, der gedankliche In¬
halt und die veredelnde Schönheit, die aus seiner Alltäglich-