Gronzen clor technisch-ökonomischen Wirklichkeit achtonde.i Stil-
oriontierung weichen wollte, last unmerklich und ganz allmäh- t
lieh gelang os don mehr und mohr in don Vordorgru id gerückten
Schlagwortorn vom ’’deutschen Etil” , von "Zweckbestimmung, Hin-
fachhoit, Katerialgerechtheit”, den Zwiespalt zu verborgen,
den der u. E. nur schwor üborbrückbare Gegensatz zwischen künst¬
lerischer Individualnatur einerseits und Zweckbestimmung,
Katorialcharakter und tochnisch-ükononisehen Grenzen dor Fabri¬
kation anderseits von Anbeginn in die Einheit des W’erkbundos
zu schlagen drohte. Auf der letzten Werkbundtagung trat dieser
Zwiespalt mit geradezu niederschmetternder Deutlichkeit in Er- •
schoinung. Es wäre vom Standpunkte des Kunstgoworbos ebenso
wie von dem der WerkbundboStrebungen sehr zu bedauern, wenn
es der extrem-individualistischen Richtung unter den Workbund-
kunstlern, zu deren Wortführer sich auf clor Werkbuüdtagung
Van de Volde machte, gelingen würde, die Oberhand im V/orkbunde,
zu gewinnen, denn dann durfte das Zusammenarbeiten zwischen
Kunst, Industrie und Handwerk, wie dor Werkbund es sich gemäss
seinen Satzungen zur Aufgabe machte, und wie allein es auch
nur zum erstrebten Ziele führen kann, verstand!icherwoise auf
die Dauer auf erhebliche Hindernisse innerhalb der Kunstgewerb¬
ler und Kunstindustriellen stossen. Es ist eine unerlässliche
Voraussetzung dieses Zusammenwirkens, dass sich die Werkbund¬
künstler, deren künstlerische Freiheit naturgemuss bis an dio
üusserste Grenze dos technisch und privatwirtschaXK-
lieh Möglichen gewahrt bleiben muss, von der unableugbaren Tat¬
sache überzeugen lassen, dass das Kunstgewerbe nun einmal in
erster Linie keine praktische Zchule dor Aesthetik für die brei-
ton Kassen, sondern eine historisch notwendig so gewordene,
in ihrer Existenz und Fortentwicklung ganz überwiegend techniscl
-ökonomisch bestimmte Erscheinung unseres Wirtschaftslebens
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