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I . Teil
Die von den Familien Boch und Villeroy bis 1810 begründeten
Faience-Manufakturen, ihre Entstehungs- und Entwicklungsge =
schichte bis gegen 1825.
A. Die Faicncerie zu Doutsch-Oth (Lothr.)
Die Wiege des Riosenuntornehmens, das
die Firma Villeroy & Boch unter ihrem Bauen zusauuenfasst, stand
in dom kleinen, bescheidenen lothringischen Dorfe Audun-lc-Tigo,
in dem nicht nur die ersten keramischen Versuche der Familie
Boch gemacht wurden, sondern diese selbst auch anscheinend seit,
Jahrhunderten bis in’s 18. Jahrhundert hinein ihren Bitz hatte.
Der Baue Audun-le-Tigo dürfte u. E. mit Mteutschn zu:: au ne nh an¬
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;en und das deutsche Audun bezeichnen im Gegensatz zu Audun-le-
Roman, dem auch heute noch französischen Audun. Bonn auch die
Bevölkerung Auduns bis in die Gegenwart hinein fast ausschliess¬
lich französisch spricht, so deuten doch die Barnen der Berge,
Auen und Wälder wie der der Familie Boch und zahlreicher anderer
auf unzweifelhaft deutscho Abstammung. Es handelt sich also
wohl um cino ursprünglich deutsche Siedelung, die erst spater
mehr und mehr von französischen Elementen durchsetzt und ötjfcüt-
schliesslich völlig französisch wurde. Seit dom deutsch-franzö¬
sischen Kriege von 1870/71 gehört Audun-le-Tige unter dem Barnen
Doutsch-Oth zu Blsass-Lothringen.
In diesem Orte wohnte um die Wende des 16'. und 17. Jahr¬
hunderts der älteste bisher feststellbare Ahne der Familie Boch, u
ein Francois Boch, der mit ei^ur Bartlielomy verheiratet war.
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Er scheint, nach seiner Verwandschaft zu schliessen, schon
damals einer angesehenen Familie anhegört zu haben, denn zu