Full text: Die Firma Villeroy & Boch Mettlach

Industrie voronthalten wollte. Auf dem Prozes37/ege gelang es, 
der deutschen Industrie diesen wichtigen Fortschritt in dor 
Formgestaltung dor Gefässkeramik, der der Firma schon früher 
bekannt gewesen war, zu sichern. 
Neben der Lias seber eitung ist das Brennverfahren einer 
besonderen Betrachtung wert, um dessen zweckmässige Umgestal¬ 
tung die Firma von jeher unablässig bemüht war. Bekanntlich 
war in dor Frühzeit' der Keramik und bis zu Beginn dos 19. Jahr¬ 
hunderts dq,s Holz ¡das einzige Feuerungsmaterial, das jedoch 
mit dom Umsichgreifen der Industrie und der Geworbe, insbeson¬ 
dere der Eisenhütton, Hammerwerke und Glashütten, mohr und 
mehr verteuert wurde. So lag der Gedanke nahe, das teure Holz 
durch die damals noch wenig begehrte Steinkohle zu ersetzon, 
was erstmalig im Jahre 1767 in der ehemaligen Fürstlich Nassau- 
Saar brückischen Fayence- und Porzellan-llanufaktur zu Ottweiler 
geschah, deren technische Errungenschaften nach ihren Unter¬ 
gänge um 1800 völlig wieder verloren gingen. Auch ip. d nigen 
französischen Steingutfabriken hatte man versuchsweise d&a 
Kohlenfeuerung für den Biskuitbrand eingeführt, so in Waller¬ 
fangen im Jahre 1808 und in der Steingutfabrik von Lepet in 
Douay(Norddepartement) im Jahre 1803, allein es handelte sich 
dabei nur um den mit geringen technischen Schwierigkeiten 
verbundenen Biskuitbrand. Die technisch weit schwierigere Auf¬ 
gabe^ auch den Glasur- und Lluffelbrand von der Holzfeuerung 
unabhängig gemacht zu haben, bleibt das unvergängliche Ver- 
dienst Johann Franz Boch-Buschmann's, der, wie früher schon 
ausführlich dargostellt, die Kohlenfeuerung bei Begründung 
der nettlacher Fabrik im Jai re 1809 sofort einführte. Nachdem 
die ersten, scheinbar unüberwindlichen, technischen Schwierig¬ 
keiten aus dom Y/.ege geräumt warm, wurden die Oefen im Laufe 
des 19. Jahrhunderts unablässig in der Richtung fortschreiten- 
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