»Unter den Brücken der Metaphy¬
sik« nennt Francis Ponge den gei¬
stigen Ort Bernhard Groethuysens,
um das anthropologisch-soziolo¬
gische Denken und das ursprüng¬
lich metaphysische Philosophie¬
ren des Diltheyschülers zu charak¬
terisieren. Groethuyscn hatte in
Berlin einen neu errichteten Lehr¬
stuhl für Ethik erhalten, er verzich¬
tete jedoch bereits 1933 auf seine
Professur und emigrierte nach
Frankreich. Das mag der Grund
dafür sein, daß Groethuyscn in
Deutschland - zu Unrecht - ver¬
gessen wurde. Von seinem Einfluß
und dem großen Freundeskreis in
Frankreich dagegen zeugen huldi¬
gende Aufsätze von Jean Paulhan,
Francis Ponge, Brice Parain und
Margarete Susman.
Thema der »Mythen und Porträts«
ist der Mensch, ist die Frage nach
dem, was der Mensch ist. Nicht¬
wissen, Fragen und Deuten sind
Grundformen des »mythischen«
Weltverständnisscs. In seinen ima¬
ginären Porträts von Augustinus,
Bodin, Bovillus, Bayle, Goethe,