ganges reguliert werden und das geschieht durch Ver¬
gleich- Hier knüpft alles Folgende an.
1. An erster Stelle wiederholen wir eine Angelegenheit,
welche im Eingang schon einmal zur Sprache kam:
Können in einem gegebenen System zwei in Bezug
aufeinander ruhenden, voneinander entfernt liegenden Uhren
durch Lichtsignale auf ihren gleichen Gang hin endgültig
untersucht werden?
Stellen wir uns auf den Boden der älteren Physik, auf
welchem die endliche Lichtgeschwindigkeit eine „Ge¬
schwindigkeit" wie jede andere ist, so lautet die Antwort:
Auf dem System „Erde" können sie es, sei es, daß
sie zur Erde ruhen oder sich zu ihr mit bekannter Ge¬
schwindigkeit bewegen. Denn die Erde führt, wenn Miehel-
son's Versuch „normal" gedeutet wird, Äther mit, ebenso
wie ein geschlossener Eisenbahnwagen Luft mitführt.
Im Weltraum können sie es, wenn wir uns Äther von
dem in Rede stehenden System nicht mitgeführt denken
und voraussetzen (vgl, S. 18 f), daß man über Bewegung des
Systems zur Lichtquelle nichts wisse, nicht. Hier würde
stets „falsch" bestimmt werden.
2. Gleichzeitigkeit ist also für ein System auf der
Erde von diesem System selbst aus festzustellen. Für
ein System im Weltraum, das die unter 1 angegebenen
Bedingungen erfüllt, ist sie aber nicht „festzustellen",
sondern nur zu postulieren unter der Fiktion, daß das
Licht sich von A nach B und von B nach A gleich schnell
bewegt. Das Ergebnis des Postulats wird meist „falsch“
sein, denn die Fiktion wird meist nicht zutreffen.
3. Gleichzeitigkeit auf zwei Systemen in Bezug
aufeinander:
a) Auf der Erde: System A ruht zur Erde oder be¬
wegt sich zu ihr mit bekannter Geschwindigkeit; Gleich¬
zeitigkeit in Bezug auf 2 Uhren auf A ist also feststellbar;
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