Jedes beliebige, aus einer beliebigen, also auch aus
einer einem System A selbst nicht angehörigen Lichtquelle
stammende Licht pflanzt sich relativ zu dem System A
und von ihm aus bestimmt, mit gleicher Geschwindigkeit
fort, selbst wenn das System A sich der Lichtquelle gegen¬
über bewegt.
Oder ganz kurz: Die Lichtgeschwindigkeit {c = 300 000)
kann nie vermehrt oder vermindert werden, sei sie be¬
zogen auf welches System immer sie wolle, mag das System,
welches diese Geschwindigkeit relativ zu sich selbst fest¬
stellt, relativ zur Lichtquelle ruhen oder in beliebiger trans¬
latorischer gleichförmiger Bewegung in Bezug auf dieselbe sein.
Diese Erweiterung des Prinzips hat keine neue ex¬
perimentelle Stütze, ja kann gar keine solche Stütze
haben1; sie ist aber dem Ergebnis des Michelson'schen
Versuchs gegenüber etwas ganz Neues, und ist keine bloße
„Erweiterung“ desselben!
Wir wollen nun annehmen, daß die sogenannte „Er¬
weiterung“ des Michelson'schen Versuchsergebnisses berech¬
tigt sei, daß wirklich die Geschwindigkeit irgend eines
von irgendeiner Lichtquelle herstammenden Lichtstrahls
relativ zu jedem beliebig translatorisch bewegten System
von ihm aus als dieselbe, also als 300000 Kilometer in
der Sekunde, gemessen werde, ganz gleichgültig, ob dieses
System der Lichtquelle gegenüber ruht oder nicht, ja
sogar, wenn es sich geradezu in Richtung des Lichtstrahls
auf die Lichtquelle zu oder von ihr weg bewegt.
Wie könnte man dieses Phänomen erklären?
Machen wir uns zunächst noch einmal in ganz einfacher,
populärer Weise klar, was es bedeutet:
L S
o->
X A.
1 Darauf kommen wir am Schlüsse des Ganzen zurück.
x ß.
11