Einleitung.
In diesem Aufsatze soll Einstein's Relativitätstheorie auf
ihre philosophische Zulässigkeit hin untersucht werden.
Es werden also die physikalischen Beobachtungen, welche
ihr zugrunde liegen, als völlig gesichert angesehen, und
es wird auch als erwiesen angesehen werden, daß mathe¬
matisch alles ohne Fehler ist. Allein die folgende Frage
steht zur Untersuchung: Darf das, was empirisch vorliegt,
natur-logisch so gedeutet werden, wie Einstein selbst
und seine Nachfolger es auf Grund ihrer mathematischen
Formulierungen deuten, oder ist es logisch vielleicht nicht
zulässig von „vielen Zeiten“, von dem „nicht-euklidischen“
Wesen des Naturraumes und von manchem anderen zu
reden, so wie die Relativitätstheoretiker es tun?
Wir werden ganz und gar ohne Mathematik auskommen;
unsere Methode wird reine und schlichte Bedeutungsschau
sein. Viel zu sehr wird diese heute durch mathematische
Formulierung überwuchert.
Einstein's Lehre besteht aus zwei Teilen, der „speziellen“
und der „allgemeinen“ Relativitätstheorie. Beide Teile sind
nacheinander von ihm entwickelt worden; der erste betrifft
das Zeit-, der zweite das Raumproblem, Wir werden die
beiden Teile und damit auch die beiden Probleme nach¬
einander behandeln.
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