Die Ordnungselemente.
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d. h. die regulative Wiederherstellung der gestörten Or¬
ganisation auf verschiedenen Wegen, wo hat das Problem
der Regulation zweiter Ordnung, d. h. der Regulation des
in sich selbst wieder gestörten Regulations Verlaufes, wo
die Frage der wiederholten Regeneration und ihrer ge¬
legentlichen Verbesserung im Wiederholungsfälle weiter¬
dringende Bearbeiter gefunden?1)
Sagen einem doch experimentelle „Biologen“ oft ge¬
radezu, sie ließen solche und ähnliche Fragen beiseite, da
man hier „nicht weiter komme“, wobei das sogenannte
„Weiterkommen“wollen vom mechanistischen Dogmatis¬
mus diktiert ist* 2).
Und auf der anderen Seite die Phänomenologen, die
alles a tempo und a priori „schauen“ (nachdem sie es
anderswoher gelernt haben)!
Wahrlich kein vielversprechender Zustand. Aber Ge¬
schichte, auch echte Wissenschaftsgeschichte, schreitet
eben langsam. Das mechanistische Dogma hält heute noch
viele Geister ebenso gefangen wie in früheren Zeiten das
Dogma der Kirche; und, auf der anderen Seite, geht
denen, welche sich vom Dogma befreit haben, der Fort¬
schritt echter Wissenschaft zu langsam, und sie geben
sich dem rascheren „Erfolg“ versprechenden Schauen
hin.
2. Die Ordnungselemente.
Wir kommen nun aber zu einem ganz grundlegenden
Punkt unserer Erörterung, nämlich zu der Frage, welches
denn die „Elemente“, die zur Intuition empirisch erfüllter
zusammengesetzter Ordnungsformen führen, welches
*) Vgl. Philos. d. Org., 4. Aufl. 1928, S. 130ff. Hier weitere Literatur.
2) Ein typisches Bekenntnis dieser Art (neben vielen mündlichen) bei Max
Hartmann, Die Welt des Organischen, in „Das Weltbild d. Naturwiss.“,
1931. Enke, Stuttgart.