Full text: Philosophische Gegenwartsfragen

Beziehungen zur Wiener Schule. 
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„sinnlosen“ Begriffen, und auch er zählt sie, meiner immer 
wiederholten Proteste ungeachtet, zur „Metaphysik“. 
Sollte hier nicht eine Verwechslung von Daseins- mit 
Soseins-Feststellung (beides im empirischen Sinne ge¬ 
meint) vorliegen? Ich führe Entelechie als daseienden Fak¬ 
tor im empirischen Sinne ein, weil, angesichts des Ver¬ 
sagens mechanistischer Auflösung, sonst das Prinzip des 
zureichenden Grundes im Werden, der „Kausalität“, nicht 
gewahrt bliebe. Es muß etwas das ein, ein X zunächst, 
so sage ich; da sein muß es. Sein Sosein kenne ich nur 
durch seine auf es selbst zurückprojizierten Wirkungen, 
also nicht „an sich“, wobei dieses Wort unmetaphysisch 
gemeint ist; per analogiam mag ich es „seelenartig“ nen¬ 
nen, dabei aber eine Identifizierung mit dem bewußten 
menschlichen Ich streng ausschließend. Ich gehe, ganz und 
gar wie Carnap selbst, von den gegebenen Daten aus; 
aber ihre logische Verarbeitung führt eben unweigerlich 
auf ein X, das nicht selbst „Datum“ ist, aber dasein muß. 
Steht es denn mit dem Begriff der „potentiellen Energie“ 
anders? Wer hat die je gesehen oder getastet? 
Sein Haften an der Physik treibt Carnap auch immer 
mehr in die Arme der dogmatisch-mechanistischen Be- 
havioristen (den Behaviorismus als Methode, ja als 
allein mögliche Methode bei der Erforschung des Fremd- 
Seelischen schätze ich ebenso wie er selbst). Alles, auch 
alles Psychologische, sei in physikalischer Sprache „aus- 
drückbar“1). Ich halte es im Gegenteil für ganz und gar 
ausgemacht, daß gar nichts im eigentlichen Sinne Psy¬ 
chologisches in dieser Sprache ausdrückbar ist! Echte 
Psychologie ist nämlich durchaus und lediglich Introspek¬ 
tions-Psychologie, bei der das als gleichsam selbständig ge¬ 
meinte dinghafte Sein von Etwas im Raum überhaupt 
*) Erkenntnis, II, 1932, S. 311, in einem Vortragsbericht.
	        
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