Full text: Philosophische Gegenwartsfragen

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Logische Probleme, 
Das Geheimnisvolle läßt sich jedoch beseitigen. Freilich 
das bloße Wort „statistischer Ausgleich“ sagt nichts, 
wohl aber das, was offenbar in nicht ganz klarer Form in 
ihm hat zum Ausdruck gebracht werden sollen: 
Wir haben gesagt, daß das Zufällige, das „Auf-sich- 
allein-gestellt-Sein“ eines Ereignisses, das in einer unter 
dem Gesichtspunkt der Wahrscheinlichkeit beurteilten 
Reihe steht, hinfällig würde, sollte eine aprioristische 
Wahrscheinlichkeit von etwa x/6 bedeuten, daß es mit 
Sicherheit unter 6 beliebig aus der Reihe herausgegriffenen 
aufeinanderfolgenden Ereignissen zu finden sei. Ent¬ 
sprechendes gilt nun auch, wenn wir 12 Fälle nehmen und 
darin 2mal das in Rede stehende Ereignis erwarten; im¬ 
merhin wäre die den Zufall brechende Regel hier schon, 
kurz gesagt, etwas loser, da wir ja doch voraussetzen, daß 
die beiden Stellen des fraglichen Ereignisses in der Reihe 
nicht fest bestimmt sind. Bei 18 Fällen wird sie noch loser; 
bei 24, 30 600 Fällen immer mehr; immer größer 
wird das dem Zufall überlassene Feld; und Zufall soll ja 
der Voraussetzung nach für das einzelne unter den 6 mög¬ 
lichen Geschehnissen bestehen. Am größten ist das Feld 
des Zufalls bei unendlich vielen Fällen. Die sind praktisch 
nicht zu verwirklichen; aber „beliebig viele“ sind zu ver¬ 
wirklichen, und auf sie, stets mit dem Hinblick auf un¬ 
endlich viele als Grenze, geht die Wahrscheinlichkeits- 
aussage. Den Häufigkeitswert von 1//6 im Falle des Würfels 
praktisch verwirklicht zu finden, wird also immer wahr¬ 
scheinlicher, je größer die Zahl der Würfe ist. Das allein 
sagt das „Gesetz der großen Zahlen“. — 
Wir wenden uns der anderen Form von Wahrscheinlich¬ 
keitsaussagen zu, der Form, in der wegen Mangels einer 
Kenntnis der bestimmenden Faktoren, und damit des 
zureichenden Grundes der in Frage stehenden Fakten,
	        
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