Zusammenfassung.
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nicht von der „mir“ unmittelbar bekannten Ego-Form,
da „Ich“ eben nicht tue.
Im Unbewußt-Seelischen ist nun freilich die Verkettung
von Ganzheit und Zweckmäßigkeit insofern ganz eng, als
ja das, was von seiner Dynamik ausgeführt werden soll,
als Inhalt einer Zweckvorstellung geradezu unmittelbar
im V illenserlebnis bewußt erfaßt wird. Für die unbewußte
Seele dürfen wir daher ohne Bedenken das Wort „un¬
mittelbar-zielmäßig“ durch „unmittelbar-ztcec&iäiig“ er¬
setzen. Denn sie „macht“ jeweils etwas, das aufs klarste
zweckentsprechend ist.
5. Zusammenfassung.
Wir fassen zusammen:
Auf unmittelbar Erlebtes und gegenständlich
(„begrifflich“) Bedeutungshaftes angewandt,bedeutet
Ganzheit im ersten Sinne des Wortes soviel wie Identität.
Im zweiten Sinne bedeutet Ganzheit Wohlordnung, d. h.
ein Etwas, das ausdrücklich in seinem besonderen Ord¬
nungstypus erfaßt ist; Wohlordnung besitzt stets ein
„Band“ oder einen „Rahmen“. Zu Wohlordnungserleb¬
nissen gehören Zweckerlebnisse.
Das Unbewußt-Seelische arbeitet ganz im Sinne
unmittelbar-zweckmäßiger Vorgänge, durch die Zweck¬
entsprechendes entsteht. Im reinen Innenleben heißt
„zweckmäßig“ hier soviel wie „anreichernd an Sinn“
(oder Ordnungserfassung, oder Wahrheitserkenntnis usw.).
Bei der äußeren Willenshandlung entlädt sich, auf das
Kommando „Ich will Etwas“, die Tätigkeit der un¬
bewußten Seele nach außen auf den Leib. Das Problem
wird psycho-physisch. Das „Gebaren“ des Organismus
ist das Ergebnis.