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Die Möglichkeitserwägung.
vitalistischen Problems, die Antwort: eine präformierte
materielle Mascbinenstruktur muß ausgeschaltet, muß
als „nicht da sein könnend“ nachgewiesen werden. Wie
geschieht das ? Indem man experimentell prüft, oh es
Vorgänge gibt, denen solche Struktur wesensmäßig nicht
zugrunde liegen kann. Das sagt noch der Philosoph. Der
Forscher experimentiert dann. Ergebnis: Ja, es gibt solche
Vorgänge; es sei denn (fügt der Philosoph bei), man wolle
die Natur einschließlich des Leibes des Experimentators
als eine große absolute, bis auf jedes Elektron deter¬
minierte Präzisionsmaschine ansehen, wie J. Schultz
das will.
„Es sei denn“ — also ist die Sache nicht ganz sicher ?
Sie ist doch sicher, führt der Philosoph, auf einen anderen
Problemkreis, einen solchen der notwendigen Bedeutungs¬
zusammenhänge, überspringend, aus. Denn „Parallelis¬
mus“ im üblichen Sinne ist unmöglich, weil Materien¬
struktur und „Sinn“ wesenhaft nicht als eadem res
(Spinoza) zusammen„gehen“.
Das hier war eine recht komplizierte Sache, die wir
absichtlich, Möglichkeits- und Wirklichkeitsforschung
stufenmäßig durcheinander würfelnd, zur Sprache ge¬
bracht haben, um ein Beispiel dafür zu geben, wie man
es praktisch wohl „machen könne“. In anderen Fällen,
z. B. bei der Bestimmung „wirklicher“ Kurven, z. B.
Planetenbahnen, im Unterscheide von bloß möglichen
liegt alles viel einfacher.