Die Möglichkeitserwägung selbst.
13
„unmöglich“; und zur Essenz des Raumes gehört sein
euklidisches Wesen. Raum ist nun einmal „Anschauung“
— und man „schaue“ doch den „gekrümmten“ Raum
einmal „an“!
Hier hat die Philosophie ihr veto zu sagen: Raum als
Raum und Krümmung, das „geht nicht zusammen“;
ebensowenig wie 2X2 mit = 5 „zusammengeht“. Raum¬
sein als „Raum“-sein steht in Abhängigkeit von Eu-
klidisch-sein.
Ebenso steht Bewegtsein in Abhängigkeit von einem
Etwas, das sich bewegt —ganz gleichgültig, was es ist; ein
Satz, gegen den ein Vertreter der sogenannten Gestalt¬
psychologie verstoßen hat.
Ebenso, weiter, steht es mit dem Materienbegriff. „Ir¬
gend etwas“, an dem energetische Transporte oder was es
sei, statthaben, muß da sein, und das heißt eben „Materie“,
ganz gleichgültig, wie der Physiker sie bestimmt. Denn
irgend etwas muß er hier als Materie bestimmen.
Dagegen gehört Kausalität, d. h. die Anwendung der
Konsequenz-, ja des Identitätsbegriffs auf Geschehen,
nicht, wie Kant wollte, notwendigerweise zu Geschehen
überhaupt. Wäre es anders, so könnte das Problem des
Indeterminismus kein sinnvolles Problem sein. Es ist
aber ein sinnvolles Problem. Kausalität bezeichnet nur
einen, auf vielen Gebieten freilich erfüllten, logischen
Sparsamkeitswunsch.
Der Frage, von was allem irgendein Satz oder Be¬
griff abhängt, steht nun die andere Frage gegenüber, die
auch stets sehr sorgfältig zu erwägen ist: Was alles hängt
notwendigerweise von einem wohl erfaßten Begriffe oder
Satze ab und was nicht ? Hier halte man seinen Geist
„offen“, im echten Sinne des Wortes, und gehe nicht im¬
mer nur ausgetretene Pfade. Neue Fragen können sich