Von der angeblichen „Flüssigkeit“ der Begriffe.
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„Ich meine das, was man erlebt, wenn Strahlen der
Wellenlänge X in mein Ange treffen“. Man beschreibt
da gar nicht, man umschreibt durch Zurückgehen auf
den Reiz.
Also nur auf Mangel der Beschreibungsmittel, der
Worte, ruht das angebliche Unvermögen der Analyse.
10. Von der angeblichen „Flüssigkeit44 der
Begriffe.
Ein Gegenstück, nicht ein Seitenstück, zu dem Ge¬
sagten ist ein anderer Sachverhalt, der auch warnende
Erwägung hier finden möge. Wir redeten bisher davon,
daß man Erlebnisse gehabt habe, und auch sehr wohl
wisse, welche, daß aber die Worte, die Beschreibungs¬
mittel fehlen. Jetzt reden wir davon, daß wir zwar Worte
haben, aber Worte für einen Erlebtheitsinhalt, der nur
sehr vage und „populär“ zergliedert ist.
Man sagt da wohl, man habe zwar einen „Begriff“,
aber der sei „flüssig“, nicht ordentlich zu fassen, nur zu
„schauen“. Nun, gewisse „Begriffe“ sind in der Tat in
ihren Bedeutungen nur zu schauen und dann durch ein
Zeichen, ein Wort zu symbolisieren, nämlich die Ur¬
bedeutungsbegriffe. Aber man sei hier doch recht recht
vorsichtig.
Wo man gern sagt, man habe zwar „Begriffe“, aber
„unscharfe“, da hat man nur Worte von unscharfer
Symbolbedeutung. Hierher gehört der „Begriff“ Werden.
Man wisse wohl, was man meint, aber sagen könne man
es nicht, so heißt es.
Der wahre Sachverhalt ist hier dieser: Man hat das
Wort „Werden“ in recht unscharfem, aber praktisch
genügendem Sinn. Fragt man sich, in der „Reflexion“: