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Entwicklung der
Löhne für die
einzelnen
Arbeiterklassen.
1910 ist der Lolin der Saarbergleute dann weiter zurüclcgegangen. Er betrug
im ersten Halbjahr 1910 nur 546 Mark und wird der Jahreslohn für das laufende
Jahr, wenn das letzte Vierteljahr nicht eine Erhöhung bringt, sogar noch hinter
dem für das Jahr 1890 Zurückbleiben.
Die Entwicklung der Löhne für die einzelnen Arbeiterklassen ist aus
folgender Tabelle zu ersehen. Es betrug der Lohn für:
Jahr
U nter
beschäftigte
Berga
pro Schicht
Mark
Irdisch
eigentliche
rbeiter
pro Jahr
Mark
Son
unterirdisch
Arb
pro Schicht
Mark
stige
beschäftigte
eiter
pro Jahr
Mark
Über Tage
erwachsene
Arb
pro Schicht
Mark
beschäftigte
männliche
eiter
pro Jahr
Mark
1888
3,06
885
2,60
785
2,55
711
1889
3,44
976
2,87
879
2,70
798
1890
4,09
1180
3,23
1013
2,98
906
1891
4,21
1212
3,30
1018
3,01
908
1892
4,23
1167
2,96
868
2,98
869
1893
3,83
1021
2,78
794
2,84
812
1894
3,68
1020
2,65
791
2,79
810
1895
3,70
1030
2,69
796
2,80
826
1896
3,73
1079
2,67
821
2,76
826
1897
3,80
1101
2,69
838
2,77
820
1898
3,90
1146
2,70
855
2,82
839
1899
3,99
1158
2,72
842
2,86
846
1900
4,11
1193
2,83
837
3,00
921
1901
4,09
1191
2,89
855
3,01
929
1902
4,07
1189
2,93
869
3,01
929
1903
4,12
1213
2,94
878
3,04
938
1904
4 92
1230
3,05
911
3,16
988
1905
4,29
1239
3,16
938
3,26
1010
1906
4,40
1283
3,21
960
3,36
1047
1907
• 4,57
1330
3,42
1018
3,53
1094
1908
4,63
1333
3,64
1076
3,59
1104
1909
4,51
1273
3,65
1056
3,59
1085
1910 1. Viertelj.
4,46
3,65
3,60
2. Viertelj.
4,47
3,66
3,60
3. Viertelj.
4,49
3,68
3,58
Auch diese Tabelle zeigt, daß die Entwicklung des Lohnes im Saarbergbau
keine sehr günstige war. Sie läßt die Lohnentwicklung aber noch günstiger
erscheinen, wie sie in Wirklichkeit war. Es darf nämlich nicht übersehen werden,
daß der Anteil der Klasse A (unterirdisch beschäftigte eigentliche Bergarbeiter)
an der Gesamtbelegschaft wesentlich zurückgegangen ist. Im Saarbergbau zählten
im Durchschnitt von 100 Belegschaftsmitgliedern zur Klasse A: im Jahre 1888
71,1 und im Jahre 1909 nur noch 48,2. Der Anteil dieser am höchsten entlohnten
Klasse an der Gesamtbelegschaft ist also ganz bedeutend zurückgegangen.
Nicht vergessen werden darf dann, daß besonders in Klasse A ein erheb
licher Teil der Arbeiter einen oft weit unter dem Durchschnitt stehenden Lohn
verdient. Das ist nicht immer eine Folge mangelnder Leistungsfähigkeit und
Leistungswilligkeit, sondern hat in der Regel seinen Grund in der Ungunst der
Arbeits- und Gedinge-Verhältnisse. So werden z. B. die Arbeiter, die infolge
eines erlittenen Unfalles eine kleine Rente beziehen, zu sogenannten Renten
kameradschaften zusammengelegt und wird ihnen dann das Verdienen eines
höheren Tjohnes unmöglich gemacht.