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1962 (0090)

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Copyright

CC BY-NC-SA: Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International. You can find more information here.

Bibliographic data

fullscreen: 1962 (0090)

Periodical

Persistent identifier:
86316854X
Title:
Saarbrücker Bergmannskalender
ZDB-ID:
ZDB Icon2862115-3
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Mining
Year of publication:
1873
1962
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger

Volume

Persistent identifier:
86316854X_0090
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-495241
Title:
1962
Volume count:
0090
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Mining
Year of publication:
1962
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
215

Chapter

Title:
Gemischte Beiträge
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
203

Contents

Table of contents

  • Saarbrücker Bergmannskalender
  • 1962 (0090)
  • Cover
  • Title page
  • Imprint
  • Kalendarium
  • Gemischte Beiträge
  • Contents
  • Cover

Full text

143 
ins Leere gerichtet, an der Unterlippe nagend, wie 
immer, wenn er seine kleinen und großen Pro= 
bleme wälzte. In der barschdreisten Art des Sieb= 
zehnjährigen fragte ich ihn, wie es ihm gehe, um 
dann gleich in die nächste Frage zu springen, mit 
welchen weltbewegenden Reformen wir diesmal 
wieder zu rechnen hätten. 
Er richtete den Blick auf mich. „Wie kommst du 
darauf?" 
„Naja, das sieht man dir doch an." 
„Hat die Mutter dich mal wieder vorgeschickt?" 
fragte er mit Schmunzeln. 
„Du gibst ihr ja keine Antwort." 
„Du weißt doch, wie deine Mutter ist. Die wehrt 
sich doch gegen alles." 
„Also stimmt's doch?" 
„Was ich mache, stimmt immer. Ich mache es 
immer nur zu eurem Besten. Erst seid ihr dagegen, 
nachher hat das alles so sein müssen. Du bist 
genau wie deine Mutter, du bist auch gegen alles. 
Als ich dich zum Gymnasium schicken wollte, hast 
■du dich auch gesträubt. Nein, nein, nur ja nicht 
mehr sein wollen als die anderen, nur ja keine 
bunte Mütze tragen, nur ja hübsch bei deinen 
Kameraden bleiben. Und jetzt? Jetzt bist du doch 
dankbar, daß ich dich auf die Schule geschickt 
habe? Oder nicht?" 
„Schon", gab ich kleinlaut zu. 
„Na, also. So seid ihr zwei. Aber was wäre die 
Welt ohne Fortschritt? Ihr kommt mir vor wie so 
ein Wagen, der stehenbleibt, weil er nicht gezo« 
gen wird von einem Pferd." 
Ich fragte: „Was hast du denn vor?" 
„Was? Es kommt eine Kuh ins Haus", beschied er 
mich kurz und in einem Ton wie: Daran gibt es 
nichts mehr zu rütteln. Basta! Ich lachte. „Lach du 
nur!" meinte er. 
„Wozu brauchen wir denn eine Kuh?" 
„Es kommt eine Kuh ins Haus. Jawohl!" bekräf« 
tigte er seinen Entschluß, ordentlich stolz auf seine 
neue Idee. 
„Was habe ich dir gesagt?" meinte meine Mutter 
nachher, als ich ihr die neue Kunde brachte. „Nach 
all dem nichtsnutzigen Federvieh, den Geißen und 
Kaninchen jetzt eine Kuh. Was fangen wir mit 
einer Kuh an? Wir wohnen doch nicht auf dem 
Land, sondern mitten in der Stadt, in einem Miet= 
haus mit acht Familien. Die Leute halten uns ja für 
verrückt. Und dann hat er nicht einmal einen Stall, 
hat keine Scheune und nichts. Das kann er doch 
nicht einfach so hinbauen, wo so kein Platz hin« 
term Haus ist. Und wie will er denn die arme Kuh 
aus dem Hof hinten rausführen? Die muß doch 
auch mal raus, muß doch auf die Weide. So was!" 
So lamentierte sie eine ganze Weile. 
„Dann geh zu ihm und sag ihm das!" meinte ich, 
der Sache überdrüssig, die man doch nicht ernst« 
nehmen konnte. 
„Tu ich auch!" ermannte sie sich. Und wirklich, ich 
sah sie ins Schlafzimmer gehen. Sie ließ die Türe 
offen, und bis in die gute Stube hörte ich jedes 
Wort, das gesprochen wurde. 
„Hanni", sagte sie. „Du willst eine Kuh kaufen ... 
habe ich denn nicht Arbeit genug, und jetzt soll 
ich auch noch so was machen, melken, misten, 
streuen und so. Ich habe gedacht, wie wir gehei 
ratet haben, wäre ich endlich davon los. Und jetzt 
soll das Elend wieder anfangen. Wo soll sie denn 
überhaupt hin?" 
Er hörte ihr schweigend zu. „Wer?" fragte er. 
„Na, die Kuh." 
„Wohin?" foppte er. „Auf die Veranda draußen." 
„Es kommt keine Kuh ins Haus!" meuterte meine 
Mutter. „Und wenn du eine kaufst — ich kümmere 
mich nicht darum." 
„Na schön, dan kommt keine ins Haus?" 
„Kommt wirklich keine ins Haus?" hörte ich sie 
unsicher fragen. 
„Wenn du sagst, es kommt keine ins Haus, kommt 
Fleisch 
Frischwurst 
Schinken 
Räucherwaren 
Dauerwurst 
Pasteten 
Rouladen 
Konserven 
Geflügel 
preiswürdig in bester Qualität 
Import * Export - Großhandel • Einzelverkauf 
Schröder Fleischwarenfabrik K. G. 
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Hohe Qualitätsauszeichnung durch die 
„Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft" Frankfurt/M.
	        

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1962. Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, 1962. Print.
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