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1962 (0090)

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Bibliographic data

fullscreen: 1962 (0090)

Periodical

Persistent identifier:
86316854X
Title:
Saarbrücker Bergmannskalender
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Periodical
Collection:
Mining
Periodicals
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Volume

Persistent identifier:
86316854X_0090
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-495241
Title:
1962
Volume count:
0090
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Saarlandica
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
215

Chapter

Title:
Gemischte Beiträge
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
203

Contents

Table of contents

  • Saarbrücker Bergmannskalender
  • 1962 (0090)
  • Cover
  • Title page
  • Imprint
  • Kalendarium
  • Gemischte Beiträge
  • Homepage
  • Cover

Full text

140 
Im Schwäbischen gab man ihm den Namen „Auber" 
oder „Eiber", in Norddeutschland führt er den Na= 
men Adbar, Odebar oder Hadebar. Nach seinem 
Klapperlaut ist er in anderen Landschaft Knepner 
oder Klapperstorch benannt. Was Storch bedeutet, 
ist noch nicht geklärt. Vielleicht hängt sein Name 
mit der steifen Haltung zusammen, wenn er auf 
den Beinen steht und sich nicht bewegt. Hat je= 
mand einen steifen Gang, so sagt man, er gehe 
einher wie „der Storch im Salat" oder er „storcht 
dahin". 
Der Mensch bringt dem Storch aber auch Gefahren. 
In Westdeutschland rechnet man ein Drittel aller 
Todesfälle der Störche auf Drahtflug. Die Jung» 
Störche stellen auf Grund ihrer geringen Erfahrung 
die meisten Drahtopfer. Eine weitere Gefahr bilden 
für die Störche die Industrie=Schornsteine, auf de= 
nen sie sich gern aufhalten. Nicht selten gleiten sie 
ab und fallen in den Kamin. Im Oberrheingebiet 
fand man viele Anhäufungen von Storch=Uber= 
resten in Kaminen. Aus mehreren Ländern kann 
bewiesen werden, daß durch mutwillige Gewehr» 
schiisse durchziehende Störche getötet wurden. Es 
liegen auch Berichte vor, daß sie auch verzehrt wer» 
den. Aus dem Libanon werden Massenabschüsse 
für Speisezwecke gemeldet. Es liegt der Verdacht vor, 
daß der „Große Heuschreckenvogel" — so nennen 
die Buren ihn — auch durch Vergiftung der Heu» 
schrecken in Mitleidenschaft gezogen wird. 
Weitere Nachteile bringen dem Storch dieEntwässe» 
rungen. Die Breite seiner Ernährungsgrundlage wird 
dadurch herabgesetzt. Er ist ein guter Mäusever» 
tilger. Insekten, Frösche, Lurche, Eidechsen, Blind» 
schleichen, Regenwürmer, Nattern, Kerbtiere usw. 
bilden seine Nahrung. Die Störche waten nicht nur 
in Sümpfen, sondern „feldern" auch gern. Es gibt 
sogar Vorkommen in reinen Ackergebieten. Am 
liebsten halten sie sich aber in feuchten Talauen 
auf. Das Senken des Grundwasserstandes wirkt 
sich nicht günstig für ihre Nährquelle aus. 
Das Nest ist für den Storch von großer Wichtigkeit; 
es ist eine „Burg". Der Horst spielt bei Auseinan» 
dersetzungen manchmal eine größere Rolle als der 
Ehepartner. Wenn der angekommene Storch das 
Nest halten kann, findet sich ein Partner von selbst 
ein. Das Storchennest kann eine Höhe von 2 Metern 
erreichen und viele Zentner schwer sein, wenn es 
schon mehrere Jahre vorher von Störchen bewohnt 
war. Die Knüppel sind oft daumendick und mit 
dünnen Zweigen und Erdklumpen verbunden. Das 
scheinbar kunstlose Nest hält allen Unbilden des 
Winters auf dem Dachfirst, Baum oder Schornstein 
stand. Ein bereätgelegtes Wagenrad unterstützt den 
Neubau eines Storchennestes. Seit uralten Zeiten 
glaubt das Volk, daß dem Hause, auf dem der 
Storch nistet, Feuer und Blitz nicht schaden können. 
Wenn ein Brand bevorstünde, würde der Storch 
einige Tage vorher die Eier und Jungen wegtragen. 
Als die Störche aus Aquileja abzogen, soll Attila 
gewußt haben, daß die Stadt untergehen mußte. 
Den Nest=Erwerb und Nest=Besitz hat Ernst Schütz 
in der Zeitschrift für Tierpsychologie geschildert. 
Der zuerst ankommende Storch, einerlei ob Männ» 
chen oder Weibchen, belegt bei seiner Ankunft 
fünf bis sechs Stunden den Horst. „Zwischen Ruhe 
und der üblichen Gefiederpflege sieht man ein Ar» 
beiten am Nestgrund. Es gilt in den ersten Stunden 
weniger dem groben Baustoff, sondern der Storch 
faßt mit spitzem Schnabel das feinkrümelige, tor» 
fige Nistzeug und wirft es mit kleinen Schleuder» 
bewegungen hoch. Trifft der zweite Storch ein, so 
klappern die Partner zur Begrüßung. Häufig wird 
das Nest durch andere Störche angegriffen und ge» 
stört. Storch und Störchin bauen und bessern ge» 
meinsam am Nest, fassen die Äste so, daß sie senk» 
recht aus dem Schnabel ragen und stopfen sie mit 
schüttelnden Bewegungen auf den Grund des Ge» 
flechts. Gras und Heu, Zeugfetzen, Papier, Pferde» 
und Rindermist werden mit eingebaut." 
Fünf Wochen dauert das Brutgeschäft. Die Störche 
wechseln beim Brüten ab. Der Storch muß viel auf 
den Beinen sein, wenn er satt werden will. Nur auf 
der Wanderung findet er seine Beute, und er be» 
darf einer beträchtlichen Menge. In feuchten Jahren 
findet er genug Frösche. Die Atzung der jungen 
Störche bereitet den Alten viele Arbeit. Das Klap» 
pern können die winzigen Störche schon kurz nach 
dem Schlüpfen. Nachts beschirmt sie das warme 
Gefieder der Mutter, während der Storchenvater in 
unmittelbarer Nähe Wache hält. 
Naumann meint, der Storch habe einen ungewöhn» 
lieh ausgebildeten „Verstand". Er schreibt: „Er weiß 
sich in die Zeit und die Leute zu schicken, übertrifft 
darin fast alle übrigen Vögel und ist keinen Augen» 
blick darüber im Zweifel, wie die Menschen an die» 
sem oder jenem Ort gegen ihn gesinnt sind. Bald 
lernt er seinen Gastfreund kennen und von anderen 
Menschen, die ihm gefährlich erscheinen, unter« 
scheiden." 
Gewöhnlich wird der Storch als harmloser und gut» 
mütiger Vogel betrachtet. Diese Ansicht ist irrig; 
denn das Morden wird ihm zur Gewohnheit, und 
dieses kann sogar auf seinesgleichen übergehen. 
„Man hat Beispiele, daß Störche von anderswo her» 
kamen, das Nest stürmten, über die Jungen her* 
fielen und trotz der verzweifelten Gegenwehr ihrer 
Eltern sie endlich doch ermordeten, dies noch bei 
mehreren in der Gegend so machten." 
In der Gefangenschaft gewöhnt er sich leicht an 
seinen Pfleger und befreundet sich ebenso mit grö» 
ßeren Haustieren. Der Storch kann sich aber auch 
Ausschreitungen zuschulden kommen lassen und 
sogar kleine Kinder angreifen, doch sind solche 
Fälle außerordentlich selten.
	        

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