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1958 (0086)

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Bibliographic data

fullscreen: 1958 (0086)

Periodical

Persistent identifier:
86316854X
Title:
Saarbrücker Bergmannskalender
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Periodical
Collection:
Mining
Periodicals
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Volume

Persistent identifier:
86316854X_0086
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-486631
Title:
1958
Volume count:
0086
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Saarlandica
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
227

Chapter

Title:
Gemischte Beiträge
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
213

Contents

Table of contents

  • Saarbrücker Bergmannskalender
  • 1958 (0086)
  • Cover
  • Title page
  • Imprint
  • Kalendarium
  • Gemischte Beiträge
  • Inserate
  • Homepage

Full text

211 
Dich her auf die Bank, und morgen früh kannst 
Du ja weitergehen!" — Bei den freundlichen 
Worten verlor das Mädchen seine Angst, legte 
sich auf die Bank und schlief ein. — 
Es war schon heller Morgen, als es erwachte. 
Wo war der Mann in dem schwarzen Mantel? 
Wo war die Bank, auf der es geschlafen hatte? 
Das Mädchen schaute sich um und um und fand 
sich nicht mehr zurecht. Es befand sich in einem 
kleinen Stübchen, und als es zum Fenster hin 
ausschaute, sah es, daß es ganz oben im Turm 
gefangen war, denn die Tür war fest verschlos 
sen. 
Als sie sich verzweifelt umwandte, erblickte 
es in einer Ecke einen Käfig, in dem ein Rabe 
saß. Er sah das Mädchen traurig an und sprach: 
„Nun bist Du auch gefangen, wie ich, und der 
alte Zauberer wird Dich verzaubern wie er mich 
verzaubert hat." 
Erschrocken fragte das Mädchen: „Gibt es 
denn keine Rettung?" „Keine!“ sprach der Rabe, 
„oder wer sollte uns den Schlüssel hier herauf 
auf die oberste Spitze des Turmes bringen, den 
Schlüssel, der auf jedes Schloß paßt?“ Neugie 
rig fragte das Mädchen: „Was ist das für ein 
Schlüssel?" Mit diesem Schlüssel könnten wir 
die Zimmertür, die Tür meines Käfigs und die 
Schublade des Zauberers öffnen", antwortete 
der Rabe. 
„Warum die Schublade des Zauberers?" wollte 
das Mädchen wissen, und der Rabe erwiderte: 
„Dort befindet sich ein Fläschchen mit einer hel 
len Flüssigkeit. Könnten wir dem Zauberer da 
von drei Tropfen auf die große Hakennase träu 
feln, dann wäre der ganze Zauber gebrochen und 
wir wären frei. Den Schlüssel aber hängt der 
Zauberer jeden Abend, bevor er schlafen geht, 
an den obersten Zweig des Nußbaumes vor der 
Tür.“ 
Das Mädchen hatte gut zugehört. Es überlegte 
einen Augenblick, dann holte es das Pfeifchen, 
das es von der weißen Katze bekommen hatte, 
aus seiner Tasche und ließ damit einen leisen 
Pfiff ertönen. Schon raschelte es im Efeu, und 
die weiße Katze erschien im offenen Fenster. 
„Du brauchst mir gar nichts zu erzählen", sagte 
sie, „ich weiß Bescheid und werde Dir helfen — 
warte bis es dunkel geworden ist!" — und schon 
war sie auch wieder verschwunden. 
Das Mädchen konnte die Zeit kaum erwarten. 
Schon lange, ehe die Sonne unterging, hielt es 
Ausschau nach der weißen Katze. Aber erst, als 
es ganz finster geworden war, raschelte es wie 
der im Efeu, und die Katze erschien, im Maul 
den Zauberschlüssel. Leise legte sie ihn auf die 
Fensterbank und verschwand. Zitternd vor Auf 
regung nahm das Mädchen den Schlüssel an sich 
und öffnete die Tür des Turmstübchens. „Sei 
leise und vorsichtig!" mahnte der Rabe. 
Da träufelte das Mädchen dem Zauberer drei klare 
Tropfen auf die Nase . . . 
Auf Zehenspitzen schlich sich das Mädchen 
die vielen, vielen Treppenstufen des Turmes 
hinab, bis in das Zimmer des Zauberers. Der lag 
auf seinem Bett und schnarchte, die Nase gegen 
die Decke gestreckt. Vorsichtig schloß das Mäd 
chen die Schublade des Zauberers auf und rich 
tig! — dort lag das Fläschchen mit dem Zauber 
saft! Des Mädchens Hand zitterte, als sie den 
Korken löste. Dann wurde es ruhig und träu 
felte dem Zauberer drei klare Tropfen auf die 
Nase. Augenblicklich erdröhnte die Luft von 
einem Donnern und Krachen, daß dem Mädchen 
die Sinne schwanden. Als es wieder zu sich kam, 
war der ganze Turm mit dem Zauberer ver 
schwunden. Nur der hohe Nußbaum stand noch 
da, und auf seinem obersten Ast hing der Käfig 
mit dem Raben, 
Da holte das Mädchen wieder die Pfeife her 
vor, und gleich erschien auch die weiße Katze. 
Das Mädchen reichte ihr den Zauberschlüssel, 
den es noch fest in der Hand hatte. Die Katze 
kletterte behend den hohen Baum hinauf, öffnete 
die Tür des Käfigs und legte sich dann zu des 
Mädchens Füßen nieder. Der Rabe aber entflog 
mit freudigem Gekrächz seinem Käfig. Dann ließ 
er sich zu des Mädchens Schultern nieder. Kaum 
aber hatte er sie berührt, verwandelte er sich 
in einen wunderschönen Königssohn, und im 
gleichen Augenblick erhielt auch die weiße 
Katze eine menschliche Gestalt. Sie war die 
Mutter des Prinzen und lachend und weinend 
fielen sie sich um den Hals. Sie nahmen das 
Mädchen mit auf ihr Schloß, wo ihnen fünf rei 
zende Prinzessinnen entgegenkamen. Es waren 
die fünf weißen Kätzchen, die das Mädchen ge 
rettet hatte. Sie alle aber hatte der böse Zau 
berer verwünscht und durch des Mädchens Mut 
und Tapferkeit waren sie erlöst worden. Der 
Prinz fand Gefallen an dem Mädchen, und bald 
wurde eine herrliche Hochzeit gefeiert, und alle 
lebten zusammen glücklich und zufrieden bis an 
ihr Ende!
	        

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