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1952 (0080)

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CC BY-NC-SA: Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International. You can find more information here.

Bibliographic data

fullscreen: 1952 (0080)

Periodical

Persistent identifier:
86316854X
Title:
Saarbrücker Bergmannskalender
ZDB-ID:
ZDB Icon2862115-3
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Mining
Year of publication:
1873
1962
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger

Volume

Persistent identifier:
86316854X_0080
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-473868
Title:
1952
Volume count:
0080
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Mining
Year of publication:
1952
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
193

Chapter

Title:
Gemischte Beiträge
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
171

Contents

Table of contents

  • Saarbrücker Bergmannskalender
  • 1952 (0080)
  • Cover
  • Title page
  • Imprint
  • Kalender
  • Gemischte Beiträge
  • Inserate
  • Contents

Full text

Geschichte und Entwicklung 
der einstigen Kohlwaage 
Von Max Dreher, Saarbrücken 
Fast könnte man diese Überschrift — selbst 
nach unseren modernen Begriffen von Frauen 
arbeit — als einen Scherz betrachten. Sie ist 
aber Wort für Wort wahr. In ihr spiegelt sich 
das Leben einer resoluten Saarbrückerin, die 
schon vor anderthalb Jahrhunderten zeigte, 
was eine Frau selbst in Männerberufen zu 
leisten vermag. 
Unter der Regierung der Fürsten von Nassau- 
Saarbrücken war die Verwaltung der ,.Nieder 
lage Kohlwaage", wie sie im amtlichen Ver 
kehr genannt wurde, einem Schichtmeister 
oder Verwalter unterstellt, welcher gleichzeitig 
auch die Kassen- und anderen Geschäfte der 
Rußhütter Gruben zu führen hatte. 
Als letzten fürstlichen, danach französischen 
und schließlich preußischen Beamten dieser 
Art finden wir nun die obenerwähnte Wittib 
Heintz. 
Ihr Mann, Jacob Heintz, war 1787 zum Ver 
walter der Rußhütter Gruben und der Nieder 
lage Kohlwaage ernannt worden. Wie aus 
seinem Anstellungsdekret hervorgeht, bezog er 
aus der Generalkasse bar 200 Gulden, ferner 
10 Klafter Holz und 3 Fuder Kohlen für die 
Verwaltung der Rußhütter Gruben, außerdem 
hatte er als Verwalter der Niederlage Kohl 
waage 2 Kreuzer für jedes abgesetzte Fuder 
Kohlen, freies Benutzungsrecht aller Gebäude, 
Gärten und Ländereien der Kohlwaage nebst 
freiem Betrieb der Wirtschaft und zudem noch, 
da er auch Zolleinnehmer war, die Zollgebühren 
von dem Wasser- und Straßenzoll. 
Wenige Jahre nach seiner Anstellung wurde 
Heintz krank und dienstuntauglich. Schon in 
dieser Zeit führte seine Frau alle Geschäfte zur 
Zufriedenheit der Vorgesetzten und selbst des 
Fürsten und wurde daher noch zu Lebzeiten 
ihres Mannes, im Jahre 1790, zu dessen Nach 
folger bestellt. Als solche kam sie nach der Be 
setzung Saarbrückens durch französische Trup 
pen im Jahre 1793 in den Dienst der französi 
schen Republik und bei der Verpachtung der 
Gruben 1797 in denjenigen der Compagnie 
Equer. 
Nach dem im März 1801 erfolgten Tode ihres 
Mannes wurde die ,,Wittib Frau Heintzen ge- 
bohrene Hild" von dem Directeur General der 
Gesellschaft Equer durch Patent vom 20. Mai 
1801 nicht allein zur Verwalterin der Nieder 
lage Kohlwaage, sondern auch zur Direktorin 
der Rußhütter Steinkohlengruben ernannt. Bei 
der Wiederübemahme der Gruben für franzö 
sische Staatsrechnung im Jahre 1808 erfolgte 
schließlich ihre Anstellung als „Directeur par- 
ticulier“, also als Oberschichtmeister. 
Nach dem Sturze Napoleons und der Über 
nahme des Gebietes durch Preußen bestätigte 
auch die preußische Regierung sie in dieser 
Stellung, indem der „Königliche Landes-Com- 
missarius“ Simon sie am 8. 13, 1815 zur Ober 
schichtmeisterin zu Kohlwaage ernannte mit 
einem festen Gehalt von 864 Franken sowie 
drei Fudern Kohle. 
Als am 1. 7. 1816 mit der Kohlenniederlage 
auf der Kohlwaage auch noch eine Salznieder 
lage verbunden wurde, beauftragte man die 
Oberschichtmeisterin Heintz sogar mit der pro 
visorischen Verwaltung beider Niederlagen. 
Nun aber geriet die „Wittib Heintzen" in die 
Mühlräder des verknöcherten Beamtentums. 
Freudig mag am 26. 7. 1816 der Amtsschimmel 
gewiehert haben, als in Bonn der Geheime 
Oberbergrat, Graf von Beust, erklärte, es sei 
„mit den Diensteinrichtungen und den übrigen 
Umständen nicht vereinbar, daß die p. Heintz 
die bisher bekleidete Stelle eines Oberschicht 
meisters ferner behalte". Ende 1816 wurde sie 
daher, nur weil sie eine Frau war, ihrer Dienste 
als Verwalter der Kohlwaage enthoben, behielt 
jedoch vorerst noch die Verwaltung der Salz 
faktorei. 
Wie sehr man stets mit ihren Leistungen zu 
frieden war, zeigt ein Bericht des Königlichen 
Bergamtes zu Saarbrücken vom 10. 10. 1819, in 
dem es heißt, daß die Wittib Heintz ihre Ge 
schäfte stets treu und vollständig, ja sogar 
besser und pünktlicher als alle anderen Schicht 
meister erfüllt habe. 
Nun verwendete sich sogar das Oberbergamt 
in Bonn für sie, jedoch wurde vom Königlichen 
Schatzministerium zu Berlin entschieden, es sei 
„verfassungswidrig, daß ein Kassenposten von 
einer Frau verwaltet werde". Endgültig wurde 
daher der Geschworene Thönes als Verwalter 
der Kohlwaage eingesetzt und die Geschäfte 
der Salzfaktorei dem invaliden Hauptmann von 
Geisler übertragen. 
Der Witwe Heintz aber wurde, nachdem sie 
ihre Rechtsansprüche auf das bisher bezogene 
Gehalt als Oberschichtmeistenn nachgewiesen 
hatte und „weil zu einer anderweiten Wieder 
anstellung bei der Bergwerkspartie keine Ge-
	        

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1952. Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, 1952. Print.
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