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1952 (0080)

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CC BY-NC-SA: Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International. You can find more information here.

Bibliographic data

fullscreen: 1952 (0080)

Periodical

Persistent identifier:
86316854X
Title:
Saarbrücker Bergmannskalender
ZDB-ID:
ZDB Icon2862115-3
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Mining
Year of publication:
1873
1962
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger

Volume

Persistent identifier:
86316854X_0080
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-473868
Title:
1952
Volume count:
0080
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Mining
Year of publication:
1952
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
193

Chapter

Title:
Gemischte Beiträge
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
171

Contents

Table of contents

  • Saarbrücker Bergmannskalender
  • 1952 (0080)
  • Cover
  • Title page
  • Imprint
  • Kalender
  • Gemischte Beiträge
  • Inserate
  • Contents

Full text

37 
ahnemann 
Eine Spiesener Humoreske 
Von Ingeborg M a r g ai t, Saarbrücken 
Der Schwank, wie der ehemalige Bergmann 
und heute wohlbestallte Postkurier der Regie 
des Mines de la Sarre, Johann Spindler, zu 
seinem Spitznamen „Hahnemann" kam, brachte 
in der Spiesener Gegend auch 
den Griesgrämigsten zum 
Lachen: 
Es war der Heilige Abend 
des Jahres 1911. Der 20jährige 
Bergmann und Meßdiener Jo 
hann Spindler feiert mit seinen 
Freunden vom Gesangverein 
„Eintracht" die Wiederherstel 
lung des Kirchenturms, in den 
am letzten Fronleichnamstag 
der Blitz eingeschlagen hatte. 
Auch der Kirchhahn war am 
Morgen von drei Dachdeckern, 
unter der regen Teilnahme der 
Spiesener Bevölkerung, auf den 
Turm gebracht worden. 
Wer weiß, welcher Teufel den 
Spindler Hannes juckt — viel 
leicht ist auch das Bier schuld daran — als er 
mit seinem Freund, dem Serge Fritz, die Wette 
abschließt, um Mitternacht den Kirchhahn ganz 
allein wieder vom Turm herunterzuholen Als 
Belohnung winken zehn Glas Bier. 
Zur festgesetzten Stunde verläßt er mit 
einigen seiner Kumpanen das Lokal. In der 
Metzgerei besorgt er sich noch zwei „Bütt- 
stränge" (Stricke), dann geht's zur Kirche. 
Während seine Begleiter gespannt der Dinge 
harren, die da kommen sollen, hangelt sich 
Hannes am Kandel hoch, über die schiefe Ebene 
des Daches gelangt er in den 58 m hohen 
Turm. Beim schwachen Licht des Mondes 
klettert er innen am Gerüst weiter aufwäits. 
Nun steht er am Aussteigloch. Ein eisiger Wind 
bläst ihm ins Gesicht. Einen Augenblick ver- 
schlägt's dem Hannes auf seiner einsamen Höhe 
den Atem. Dann wirft er kurz entschlossen 
seinen „Büttstrang" nach oben, angelt ein Steig 
eisen, befestigt den Strick daran und seilt sich 
auf diese Art an den sechs 1,20 m auseinander 
liegenden Haken hoch. Als er auf der Turm 
spitze angelangt, hat er gewonnenes Spiel. Das 
Kreuz vor ihm ist von einer Eiskruste über 
zogen. Es schwankt wie ein schwaches Rohr im 
Schneesturm hin und her. Nun so schnell wie 
möglich den Hahn abmontiert und am zweilen 
„Büttstrang' befestigt! Dann geht es wieder 
abwärts mit dem 64 Pfund schweren und 1,20 m 
hohen Hahn auf dem Rücken. 
Am Aussteigloch wird die Sache 
kritisch, und der kühne Klet 
terer muß geschickt manövrieren, 
um seine Beute durch die enge 
Öffnung zu bekommen. Aber 
endlich ist es geschafft. Hannes 
steht aufatmend auf der festen 
Erde, zeigt seinen Kameraden 
triumphierend den blinkenden 
Hahn und schleppt ihn gemein 
sam mit ihnen in das Gasthaus 
der Witwe Schmidt, genannt 
„feige Katt", wo sie schon mit 
Spannung erwartet werden. 
Spät in der Nacht wird noch 
ein Festessen zubereitet. Einer 
der Gesellen „organisiert" zu 
Hause ein halbes Schwein, das 
die Wirtstöchter zubereiteten. Hei, wie das 
schmeckt! 
Serge Fritz hat also seine Wette verloren 
und muß dem Hannes zehn Helle bezahlen. Da 
mit aber nicht genug — gibt es noch viele edle 
Spender, die dem Held des Abends ein Gläs 
chen traktieren. Erst am frühen Morgen findet 
die Zecherei ein Ende. Da ist es den beiden 
Freunden, als trügen sie zwei Kirchturmhähne 
nach Hause. Hannes übernachtet bei Serge Fritz, 
und bald schon verkündet lautes Schnarchen, 
daß die beiden fröhlichen Zecher ihren Rausch 
ausschlafen. Der Kirchhahn aber hält am Fuße 
des Bettes einsame Wacht über das trunkene 
Paar. 
Das Gerücht, wonach der Spindler Hannes 
den Kirchturmhahn entführt haben soll, ver 
breitete sich wie ein Lauffeuer in Spiesen. Kein 
Wunder, daß auch die Polizei Wind davon be 
kommt. Der Polizeidiener Fuchs ist dem Übel 
täter bald auf der Spur. Er rüttelt ihn höchst 
persönlich unsanft aus dem Schlaf, heißt ihn 
den Gockel aufschultern und zu Hochwürden 
Kollmann, dem Pastor der Pfarrei, tragen. Der 
ist baß erstaunt über seinen Meßdiener, wenn 
er auch ein Schmunzeln kaum verbergen kann. 
J. Spindler, gen. Hahnemann
	        

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1952. Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, 1952. Print.
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