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1950 (0078)

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CC BY-NC-SA: Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International. You can find more information here.

Bibliographic data

fullscreen: 1950 (0078)

Periodical

Persistent identifier:
86316854X
Title:
Saarbrücker Bergmannskalender
ZDB-ID:
ZDB Icon2862115-3
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Mining
Year of publication:
1873
1962
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger

Volume

Persistent identifier:
86316854X_0078
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-458636
Title:
1950
Volume count:
0078
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Mining
Year of publication:
1950
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
202

Chapter

Title:
Gemischte Beiträge
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
166

Chapter

Title:
Kameradschaftlicher Geist „Tief unter der Erd“
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
2

Contents

Table of contents

  • Saarbrücker Bergmannskalender
  • 1950 (0078)
  • Cover
  • Title page
  • Imprint
  • Kalender
  • Gemischte Beiträge
  • Die Vorentgasung
  • Das Kraftwerk von Hangard
  • Kalidüngesalz, ein wichtiges bergmännisches Erzeugnis
  • Das soziale Schaffen der „Regie des Mines“
  • Vom Stollenbau zur modernsten Schachtanlage
  • Die Löhne im Saarbergbau
  • Chinesischer Besuch
  • Das Leben im Mittelalter
  • Kameradschaftlicher Geist „Tief unter der Erd“
  • Inserate
  • Contents
  • Cover

Full text

157 
Kameead$cha(tlichec yeist 
J'lief untec dec £>cd 
Jugend - Erinnerung eines saarländischen Bergmanns 
Nacherzählt von Karl Hollborn, Saarbrücken 
A uf der Pensionärbank der Spieser Höhe, 
zwischen Neunkirchen und Spiesen, traf 
ich den alten Bergmann sitzend im 
Kreise von Kameraden. Ich befand mich 
auf einem Ferienspaziergang, hatte Zeit und 
lauschte der Unterhaltung der alten Berg 
knappen. Sie sprachen von verhängnisvollen 
Augenblicken im Bergwerk, von Unfällen und 
von der Hilfsbereitschaft der Kameraden. 
Neben mir saß ein alter Graukopf, dessen 
Augen noch hell blinkten. Dieser nahm nach 
der Erzählung eines anderen Pensionärs das 
Wort und hub an: „Ich will Eich mol ebbes 
verzehle, was mir als Bub in der Grub passiert 
is, mei Lebdag denk ich dran." Mein Tabaks 
beutel hatte schon die Runde gemacht, ich 
durfte ihn unterbrechen und sagte: „Wartet, 
Vetter, einen Augenblick, ich will steno 
graphieren", griff zum Notizbuch und Bleistift 
und schrieb mit. Der Alte verstand die Er 
zählerkunst, er hatte erwartungsvolle Zuhörer. 
Ich wähle zur Wiedergabe seiner ausführlichen 
Schilderung eines kameradschaftlichen Dienstes 
zum besseren Verstehen die Schriftsprache. 
„Mein Vater wurde im Streik 1893 abgelegt. 
15 Jahre hatte er in Dechen gearbeitet. Mit der 
ganzen Familie zog er nach Westfalen, nach 
Herne. Auf der Zeche Chamrock wurde er ange 
nommen. Ich war damals 16 Jahre alt und kam 
auch in die Grube, als Pferdejunge. Das war 
eine schöne Zeit. Als ich vom Militär abkam, 
da war mein Vater wieder in der Heimat, und 
ich fuhr auf König an. Aber ich will ja er-* 
zählen, was mir als Pferdejunge passiert ist 
und wie mir geholfen wurde. Ich habe es schon 
oft erzählt, wie es doch gute Kameraden unter 
uns Bergleuten gibt, wie ich einen hatte. Eines 
Tages hatte ich kurz vor Schichtschluß in eine 
der hintersten Grundstrecken der 4. Sohle 
von Chamrock einen leeren Zug gebracht, und 
müde wanderte ich dem Schachte zu. Alice, die 
treue braune Stute, trottete mit hängendem 
Kopfe hinter mir her. Die Holzschuhe, in denen 
ich ging, waren mir ungewohnt, sie drückten 
mich schmerzlich. Die Holländer sollen die 
Holzschuhe in den westfälischen Gruben hei 
misch gemacht haben. Um mich von diesen 
Schuhen zu befreien, suchte ich mir unweit des 
Schachtes ein Ruheplätzchen. Zur 2. Sohle, wo 
der Pferdestall war, konnte ich noch nicht 
fahren, weil noch Leuteförderung stattfand. 
Ich zog den Gaul in eine Nebenstrecke, wo 
ein „Sumpfschacht" war, hing meine Lampe 
an das Gitter und warf den Zügel darüber. Der 
Gaul mag wohl geträumt haben, denn kaum 
hatte ich auf einem vor dem Gitter liegenden 
Balken Platz genommen, warf „Alice" den 
Kopf in die Höhe und damit den Zügel und 
meine helleuchtende Lampe, deren Traghaken 
im Zügelende lag. Ich hörte das Aufschlagen 
der Lampe im Sumpfwasser und saß im 
Dunkeln. Der Schreck saß mir zugleich in den 
Gliedern. Die mir anvertraute Lampe, ein 
Heiligtum des Bergmanns! Welch ein Verlust! 
Ich muß sie wohl bezahlen? Was wird sie 
kosten? Was wird der Steiger sagen und der 
gestrenge Lampenmeister? Ich werde wohl ent 
lassen? Bebend glitt ich in die Holzschuhe und 
tastete mich in den Querschlag. Vom nicht 
allzufernen Schachte blinkten noch einige 
Lampen, die letzten Leute fuhren wohl hinaus. 
Da tauchte hinter mir ein Licht auf, und ich 
hörte das Klipp-Klapp von Holzschuhen. Bald 
hatte mich ein Kumpel, der wohl als letzter 
zum Schacht wanderte, erreicht. Ich sah den 
Abzieher von einem Plumpsack vor mir, dessen 
Arbeitsstätte ein Ziel meiner Fahrten war. 
„Was is, Jung?" fragte er in seiner ostpreußi 
schen Mundart. Ich kannte ihn nur mit seinem 
Vornamen Heinrich. „Mei Lamp leit im 
Sumpe", antwortete ich echt saarländisch und 
dabei weinerlich. Ich mußte ihn zum Sumpf 
schacht hinführen, wo der schuldige Gaul neu 
gierig den Kopf nach uns drehte. „Ich will 
Dich helfen, Du bleibst da." Heinrichs Worte 
waren mir Musik, voll Freude ließ ich mich 
wieder auf dem Balken vor dem Gitter nieder. 
Es dauerte aber längere Zeit, bis der Helfer 
wiederkam. Er war zum Schacht gegangen und 
ließ von oben einige Latten und ein Stück 
Draht herunterkommen. Bald hatte er ein Such 
gerät fertig. Aber alle Bemühungen, aus dem 
ca. 10 m tiefen Sumpfloch die Lampe heraus 
zuangeln, schienen vergeblich zu sein. Schweig 
sam und unverdrossen angelte Heinrich mit der
	        

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1950. Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, 1950. Print.
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