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1947 (0075)

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CC BY-NC-SA: Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International. You can find more information here.

Bibliographic data

fullscreen: 1947 (0075)

Periodical

Persistent identifier:
86316854X
Title:
Saarbrücker Bergmannskalender
ZDB-ID:
ZDB Icon2862115-3
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Mining
Year of publication:
1873
1962
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger

Volume

Persistent identifier:
86316854X_0075
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-452070
Title:
1947
Volume count:
0075
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Mining
Year of publication:
1947
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
202

Chapter

Title:
Gemischte Beiträge
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
178

Chapter

Title:
Der Weg der Saarbergleute
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
3

Contents

Table of contents

  • Saarbrücker Bergmannskalender
  • 1947 (0075)
  • Cover
  • Title page
  • Preface
  • Kalendarium
  • Gemischte Beiträge
  • Die Löhne im Saarbergbau
  • Der Weg der Saarbergleute
  • Die Krankenversicherung und Altersversorgung der Saarbergleute
  • Die geschichtliche Entwicklung des saarländischen Steinkohlenbergbaues
  • Die Bedeutung der geologischen Verhältnisse für die Beurteilung von Bergschäden und scheinbaren Bergschäden
  • Die alte Grube Göttelborn
  • Saarbrückens Wiederauferstehung
  • Hier spricht die Saar
  • Bergtechnische Fachwörter
  • Contents
  • Cover

Full text

Der Weg der Saarbergleute 
zur und von der Arbeitsstelle 
In keinem Wirtschaftsgebiet von West- 
Europa legen die Arbeiter täglich so große 
Wegestrecken zurück, um zur und von der 
Arbeitsstelle zu gelangen, als dieses im Saar 
gebiet der Fall ist. Das Rekrutierungsgebiet 
der Saargruben, zum Teil auch der übrigen 
Industrie, erstreckt sich bis Mettlach, Reins 
feld, Hermeskeil, Birkenfeld, Idar-Oberstein, 
Kusel, Kaiserslautern, Hohnecken, Pirmasens 
und von da der französischen Grenze entlang 
bis nach Orscholz bei Mettlach. Ueber diesen 
Radius hinaus wohnen z. Z. nur wenig Saar 
bergleute. 
Die Ursache, daß die Arbeiterschaft der 
Saar, besonders aber die Bergleute, so weit 
entfernt von der Arbeitsstelle wohnen, ist in 
der wirtschaftlichen Entwicklung im Saar 
gebiet zu sehen. Mit dem wachsenden Ar 
beiterbedarf um die Jahrhundertwende wurden 
nach und nach die Söhne der Kleinbauern aus 
dem Hochwald, dem Hunsrück, dem Birken 
felder Land und der Pfalz zur Arbeitsaufnahme 
herangezogen. Diese Arbeiter haben sich nur 
selten in der Nähe der Grube angesiedelt. 
Da die Eisenbahn in dieser Zeit nicht im 
stande war, die so weit entfernt von der 
Arbeitsstelle Wohnenden täglich vom Wohn 
ort bis zum Arbeitsort und umgekehrt zu 
transportieren, mußte die Grubenverwaltung 
und die übrigen Betriebe Unterkunftsräume 
(Schlafhäuser) schaffen, in denen diese Ar 
beiter in der Woche über wohnen konnten. 
Diese Bergleute konnten nur am Wochenende 
zu ihren Familien heimkehren. Am 1. De 
zember 1910 wohnten während der Woche in 
den Schlafhäusern der Saargruben und in 
Privatquartieren 
10 019 Bergleute. 
Mit dem weiteren Ausbau des Eisenbahnnetzes 
und der technischen Verbesserung der Be 
triebsmittel, besonders aber seit der Zeit, in 
welcher auch der Autobus im Verkehr in Er 
scheinung trat, wurde es möglich, daß mehrere 
Tausend Arbeiter täglich den Weg zur und 
von der Arbeitsstelle zurücklegen konnten. So 
ist es auch zu erklären, daß 
am 1. Dezember 1925 noch 5 893 und 
am 1. Januar 1931 nur noch 1 224 Arbeiter 
in der Woche über in den Schlafhäusern und 
Privatquartieren wohnten. Diese Entwicklung 
hat auch weiterhin angehalten. 
Am 1. März 1938 wohnten in den Schlaf 
häusern und Privatquartieren nur noch 
559 Arbeiter. 
Jeder, der die Verhältnisse aus dieser bis 
jetzt geschilderten Zeit kennt, weiß, wie 
segensreich sich gerade die tägliche Heimkehr 
für die Familien der hiervon Betroffenen aus- 
rkte. Der Vater konnte täglich in seiner 
milie sein und konnte dadurch am Familien 
leben — besonders aber an der Erziehung der 
Kinder — viel wirksamer teilnehmen, als 
dieses früher möglich war. 
Hinzu kam aber durch die tägliche Heim 
kehr ein nicht zu unterschätzender Vorteil 
für die Bergmannsfrau und Mutter. Mußte bis 
dahin die Bergmannsfrau und Mutter den, 
und wenn auch noch so kleinen Landbesitz 
allein mit den mehr oder weniger erwachsenen 
Kindern selbst bewirtschaften, so konnte jetzt 
der Vater oder der Sohn die schwere Feld 
arbeit verrichten. Wissen doch — um nur 
eines hierzu zu bemerken — die Aerzte und 
Geistlichen in diesen Gebieten sehr gut, wie 
früh manche Frau und Mutter gestorben ist, 
weil sie die schwere Arbeit des Pflügens und 
des Mähens nicht auf die Dauer leisten konnte. 
Die bis jetzt herausgestellte günstige Ver 
kehrsentwicklung wurde mit brutaler Gewalt 
durch den Krieg unterbrochen. Es wird in 
diesem Zusammenhang nicht der Versuch ge 
macht, die Schwierigkeiten zu schildern, die 
der Krieg den Zug- und Autobus-fahrenden 
Bergarbeitern gebracht hat. Die Vorgänge 
sind allen noch sehr gut in Erinnerung, so daß 
nur andeutungsweise darüber gesprochen 
werden soll. Um wieviel Stunden wurde die 
Abwesenheit von zu Hause, um eine Schicht 
zu verfahren, verlängert durch Verspätungen, 
die durch Transporte auf der Eisenbahn, durch 
Fliegeralarm und dergleichen mehr hervor 
gerufen wurde. 
Am Ende des Krieges wurde der wahn 
sinnige Befehl gegeben: alle Brücken, gleich 
ob Eisenbahn-, Fluß- oder Bachbrücken, zu 
sprengen. Vielfach blieb aber keine Zeit mehr, 
diese Befehle restlos auszuführen; auch konn 
ten in manchen Orten beherzte Männer im 
letzten Augenblick die Sprengung von Brücken 
verhindern. Aber was gesprengt wurde, ge 
nügte, um den ganzen Verkehr stillzulegen. 
Den Arbeitern, die die Verkehrsmittel be 
nutzen müssen — um zur und von der Ar 
beitsstelle zu gelangen —, ist bekannt, welche 
Eisenbahnstrecken und Straßen nicht befahren 
werden konnten. Viele dieser Arbeiter spüren 
z. Z. noch täglich am eigenen Leibe die Ver 
kehrsschwierigkeiten. 
In einem Gebiet, das so dicht bevölkert ist 
wie das Saargebiet — wohnen doch hier 450 
Menschen auf 1 qkm —, mußten, wenn nicht 
in kürzester Zeit der Verkehr wieder ins 
Rollen gebracht würde, die Folgen schrecklich 
sein. Im Saargebiet, wo die Menschen aus 
eigener Landwirtschaft noch keine vier Mo 
nate im Jahr sich ernähren können, wäre 
Hunger, Hungersnot die unausbleibliche Folge 
gewesen. Gewiß, auch die Wirtschaft war 
stark an der Wieder-Ingangbringung des Ver 
kehrs interessiert. Um aber die Wirtschaft in 
Gang zu bringen, mußten zunächst Kohlen 
zur Verfügung stehen. Die in der Nähe der 
29
	        

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1947. Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, 1947. Print.
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