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72.1944 (0072)

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Copyright

Public Domain Mark 1.0. You can find more information here.

Bibliographic data

fullscreen: 72.1944 (0072)

Periodical

Persistent identifier:
86316854X
Title:
Saarbrücker Bergmannskalender
ZDB-ID:
ZDB Icon2862115-3
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Mining
Year of publication:
1873
1962
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger

Volume

Persistent identifier:
86316854X_0072
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-423427
Title:
72.1944
Volume count:
0072
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Mining
Year of publication:
1944
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
259

Chapter

Title:
Gemischte Beiträge
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
187

Chapter

Title:
Die vergessene Grube Geislautern
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
2

Contents

Table of contents

  • Saarbrücker Bergmannskalender
  • 72.1944 (0072)
  • Cover
  • Title page
  • Kalendarium
  • Gemischte Beiträge
  • Deutsche Rede unter Bergleuten
  • Die Grundwasserverhältnisse im saar-lothringischen Raum
  • Der Brennende Berg bei Dudweiler
  • Die vergessene Grube Geislautern
  • Das betriebliche Vorschlagswesen auf dem Steinkohlenbergwerk Heinitz
  • Contents
  • Inseratenverzeichnis
  • Inserate

Full text

Die vergessene Grube Geislautern 
Von H.P.Buchleitner 
Die Kohlengewinnung im Rosseltale, die in 
ausgedehntem Maße auf Grube Velsen und 
den angrenzenden lothringischen Gruben in 
Kleinrosseln erfolgt, ist etwas über dreihun¬ 
dert Jahre alt. Die erste Nachricht über das 
Graben von Steinkohlen im Tale der Rossel 
datiert aus dem Jahre 162 1. Wohl lesen 
wir in der ältesten Urkunde über die in 
Geislautern betriebene Eisenhütte (1572), daß 
den Beständern dieses Werkes die Ermäch¬ 
tigung erteilt wurde, „Steinkohlen zu suchen 
und graben zu lassen“; aber nichts erfahren 
wir davon, daß von dieser gräflichen Kon¬ 
zession Gebrauch gemacht worden sei. 
Um Pfingsten des Jahres 1621 zeigten sechs 
Bewohner von Geislautern dem Saarbrücker 
Grafen an, daß auf ihrem Anwesen Erz¬ 
knappen (jedenfalls beim Suchen nach Erzen 
für die Geislauterner Hütte) Kohlen gefunden 
hätten und suchten die Erlaubnis nach, 
gegen einen mäßigen Zins Steinkohlen graben 
zu dürfen. Den Bittstellern wurde zwar mit¬ 
geteilt, daß sie als Inhaber des Eigentums das 
Vorrecht vor anderen hätten, mußten in¬ 
dessen aber feststellen, daß ein Jahr später 
der Förster Schyra die Grube „unterthänigst 
ausgebracht“. Aus chronistischen Aufzeich¬ 
nungen ist zu ersehen, daß die oben genann¬ 
ten sechs Geislauterner, Johann Sorg und 
fünf Genossen, immer wieder einen Vorstoß 
zur Ausbeutung der Kohlengrube — es 
konnte sich ja nur um einen Stollen handeln 
— machten, aber scheinbar mit wenig Erfolg. 
Es mag sein, daß das Kohlenschürfen wenig 
einbrachte, ganz abgesehen davon, daß eine 
gewisse Art Raubbau getrieben wurde. Wenn 
man auf der anderen Seite wenig oder gar 
nichts mehr von dem Schürfen hörte, so 
mögen die Wirren des Dreißigjährigen Krie¬ 
ges mit schuld sein. Übrigens gab man damals 
bei den reichen Waldbeständeh immer noch 
dem Holz als Brennmaterial den Vorzug und 
verwandte die Kohlen lediglich zum Brennen 
von Kalk, der zur Düngung der Äcker be¬ 
nutzt wurde. 
Ebenso wie die Geislauterner Eisenhütte 
durch das Toben des Dreißigjährigen Krieges 
zum Erliegen kam und man von einer Arbeit 
auf dem Werke nichts mehr hörte, blieb es 
in der Folge auch still um den Kohlenberg¬ 
bau, wenn man das planlose Schürfen nach 
Steinkohlen so nennen darf. Erst 1730 
erfahren wir wieder etwas von 
dem Geislauterner Kohlenvor¬ 
kommen. Nach einem Bericht der Saar¬ 
brücker Kammerräte Schmoll und Heintz be¬ 
fanden sich nämlich damals» in Geislautern 
zwei Gruben, die im Besitze von vier Unter¬ 
tanen waren und jeden neunten Wagen 
Kohlen (vermutlich als Zins) an die Herr¬ 
schaft ablieferten. Es wird bei dieser Gelegen¬ 
heit auch schon von einem Verbauen geredet, 
indem die Besitzer der Gruben das dazu 
nötige Holz aus den herrschaftlichen Wal¬ 
dungen meist umsonst erhielten. 
Erst mit den 1750er Jahren schien eine 
neue Epoche für den Kohlenbergbau ange¬ 
brochen zu sein. Umfangreiche Holzfuhren 
nach Holland und eine scharfe Waldordnung 
des Fürsten zwangen die Bewohner langsam, 
wegen Brenn- und Heizmaterial letzten Endes 
zur Kohle zu greifen; wurde doch der Kohlen¬ 
brand schließlich billiger als der Holzbrand. 
Dazu kam noch, daß die Kohlenausbeute auf 
Anraten des Saarbrücker Kammer- 
rates Heuß als Recht des Landes¬ 
herrn erklärt wurde. Man stellte den 
Kohlenschürfern anheim, unter der Leitung 
von Beamten ihr Handwerk weiter zu be¬ 
treiben, machte aber zur Auflage, daß die 
Hälfte der Kohlen an den Landesherrn ab¬ 
geliefert würde; die andere Hälfte sollte den 
Kohlengräbern als Lohn zufallen. So ent¬ 
wickelte sich denn langsam unser heutiger 
Bergmannsstand. Wir hören dann weiter, daß 
1773 an den beiden Stollen in Geislautern 
sieben Kohlengräber beschäftigt waren, die 
es 1790 auf eine Förderung von etwa 1140 
Fuder brachten. Es war eine natürliche Er¬ 
scheinung, daß der Bergbau während der Zeit 
der französischen Revolution zurückging; 
wurden doch nur noch 805 Fuder gegraben. 
Die Verhältnisse sollten sich 
erst nach der Besitzergreifung 
des Saarlandes durch Preußen 
ändern. Man ging allmählich, wie 
auf der benachbarten Grube Ho¬ 
stenbach, zum Tiefbau und zur 
Anwendung von Dampfmaschinen 
fürFörderung u n d W a s s e r h a 11 u ng 
über. So befanden sich unter den anfangs 
der 1850er Jahre hier in Betrieb befindlichen 
Maschinen eine unterirdische Fördermaschine 
in der ersten Tiefbausohle. Um diese Zeit 
stellen wir auch ein langsames Aufblühen 
dieser Grube fest, die 1855 bei einer Beleg¬ 
schaft von 295 Leuten 641 222 Zollzentner 
Kohlen förderte. Der Aufschwung war so zu 
erklären, daß es bis dahin noch keine Kohlen¬ 
gruben im nahen lothringischen Kleinrosseln 
gab, die bekanntlich erst 1856 mit der Kohlen¬ 
förderung beginnen konnten. Zudem hatte 
der Eisenbahnbau Metz—Saarbrücken—Lud¬ 
wigshafen im Gefolge gehabt, daß ein reger 
Kohlentransportverkehr mit Fuhrwerken 
über die Grenze von Großrosseln und Lauter¬ 
bach eingesetzt hatte; wurden doch nach 
chronistischen Aufzeichnungen die meisten 
Kohlen nach Forbach an den Bahnhof ge¬ 
bracht und hatten Fuhrleute und Warndt¬ 
bauern reiche Gelegenheit des Broterwerbs. 
Es war eine ganz natürliche Erscheinung, 
wenn die Belegschaft der Geislauterner Grube 
1860 zurückgegangen war und damit die 
Jahresförderung abgenommen hatte. Denn 
85
	        

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72.1944. Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, 1944. Print.
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