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69.1941 (0069)

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Copyright

Public Domain Mark 1.0. You can find more information here.

Bibliographic data

fullscreen: 69.1941 (0069)

Periodical

Persistent identifier:
86316854X
Title:
Saarbrücker Bergmannskalender
ZDB-ID:
ZDB Icon2862115-3
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Mining
Year of publication:
1873
1962
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger

Volume

Persistent identifier:
86316854X_0069
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-428993
Title:
69.1941
Volume count:
0069
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Mining
Year of publication:
1941
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
355

Chapter

Title:
Gemischte Beiträge
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
261

Contents

Table of contents

  • Saarbrücker Bergmannskalender
  • 69.1941 (0069)
  • Cover
  • Title page
  • Kalendarium
  • Gemischte Beiträge
  • Contents
  • Inseratenverzeichnis
  • Inserate

Full text

Bunkerhumor 
In einer Heimatzcilung stand vor kurzem eine Stellen¬ 
anzeige, durch die ein „nettes, ehrliches, selbständiges 
junges Mädel" eine Stelle in Eutern, frauenlosem 
Haushalt" suchte. Die Aufgeberin dieser Anzeige war 
nicht wenig erstaunt, als sie unter den Angeboten auch 
«ine» Feldpostbrief fand. Er hatte folgenden Inhalt: 
„Betreffend Stellengesuch. Liebes nettes Fräulein! Da 
unser Haushalt frauenlos ist, können Sie sofort bei uns 
eintreten. Wir wohnen in einer Villa (Westwall) 500 
Quadratmeter Wald- und Parkgelände, sowie 1000 
Quadratmeter Himmelblau! Gehalt nach Rücksprache. 
Vorzüge unseres Angebots: Unbedingt bombensichere 
Unterkunft. Liebe auf Schritt und Tritt. 1000 Landser- 
herzen (Sie hören sie schlagen), Tanz und Musik im 
Hause. Sie können sofort kommen. (Kinderfräulein 
wirb noch angeschafft!) Mit den bombensichersten 
Grüßen... N. N." 
Ein Sachse, der zu lange schlief: „Nanu, 's war 
ganz scheene, man merkt gor nich, wennö helle wird." 
Ein Bayer, der schwer träumte: „Sakra, i hob all- 
weil g'moint, i schlaf im Bierkeller und die anderen 
Hamm mer'ö Bier weg gsuffa." 
Ein Berliner, deffen Schlaf unruhig war: „Ver¬ 
dammte Schose, so ne Bunker-Nacht. Ick vazichte uff 
'ne Ahnengruft. Bis zum jüngsten Tag in sone jemauerte 
Klause schlafen zu müssen! Da brat mir ena 'n Storch." 
Ein Schwabe, der am besten schlief: „Ha no, i han 
recht guet g'schlafe, bloß Han i Hier denkt, wenn mei 
Schätzele dabei wäre, na wäre mer zu zwoit guet 
geborge." 
Das Leben im Unterstand kommt auch in folgender 
Geschichte zum Ausdruck: „Wir liegen schon alle in 
unseren Schnarchkisten. Draußen regnet es Bindfäden. 
Plötzlich ertönt aus einer Ecke ein Fluch: „Verdammt, 
hier regnet es durch!" Aus der anderen Ecke kommt die 
Antwort in echtem Hamburger Platt: „Dschä, denn 
mußt Du'n Doler mehr betohlen, heßt jo'n Zimmer mit 
fließend Woter!" Ein anderes Mal wird das Leben im 
Bunker mit einem einzigen knappen Satz geschildert, 
der unter der (lberschrift „Aus einem Brief an die Hei¬ 
mat" folgendermaßen lautet: „Unsere Unterkunft hier ist 
ganz behaglich bis auf das Eintönige, den Regen und 
die Leute, die gegenüber wohnen." Dieser trockene Humor 
findet sich in vielen Witzen, und die besten sind immer 
diejenigen, die, wie die folgende Erzählung, alle Vor¬ 
gänge aus der Perspektive des Frontalltags betrachten: 
August sitzt auf dem Donnerbalken. (Jeder Welt¬ 
kriegssoldat kennt dir Bedeutung dieses Balkens, der 
auch heute wieder eine große Rolle im Frontleben spielt.) 
Nachdem er eine Zeitlang vergeblich von seinem „Frei¬ 
lichtsitz" das Vorfeld seiner „Stellung" abgesucht hat, 
fragt er seinen Kameraden, der ihm Gesellschaft leistet: 
„Hallo, Fritz, hast du Papier bei dir?" 
Fritz feirt und antwortet: „Nein, aber warte bis zum 
nächsten englischen Flieger, vielleicht wirft er dir ein 
Flugblatt ab." 
Den englischen Fliegern gilt auch folgende kleine Ge¬ 
schichte: 
„Wir stehen auf dem Flugplatz und warten auf die 
Rückkehr unserer Jäger. Gerade kam die Meldung, daß 
der dritte Engländer heruntergeholt wurde. Sagt einer 
zum anderen: 
„Du! Weißt du schon, daß die Engländer nur halb 
so viel Benzin gebrauchen wie wir?" 
„Nein, haben die vielleicht bessere Motoren?" 
„Du Dusel, die fliegen doch immer nur eine 
Strecke!" 
Sehr wichtig sind, auch im Leben des Westwall- 
Landsers, Post und Geld. Da die Feldpost nicht immer 
so schnell kommt, wie es der Landser erwartet und wie 
er es vom Zivilleben her bei der Post gewohnt war, ist 
sie die beliebte Zielscheibe mancher Karikatur und 
manchen Witzes. So wird einmal eine überlebensgroße 
Schnecke mit einem großen Feldpostbrief im „Schnabel" 
gezeichnet. Eine andere Feldzeitung bildet den Umschlag 
eines Feldpostbriefes ab, der sinnigerwcise mit dem Post¬ 
stempel-Aufdruck versehen ist „Vergiß nicht Straße und 
Hausnummer anzugeben". Dazu schreibt sie: „Jetzt 
wissen wir, warum zuweilen die Feldpost von Leipzig bis 
zum Westwall sechs Tage unterwegs ist, weil vergeffen 
wurde, Straße und Hausnummer anzugeben". Ein 
anders Mal seufzt einer: „Wenn die Feldpost nur nicht 
so mangelhaft funktionieren würde!" „Wieso, hast du 
Arger damit?" — „Und ob! Mein Alter schickt mir 
heute 10 Mark, und mit 20 Eiern hatte ich gerechnet!" 
Im Bunker „Sachsentreu" hatte man beschlossen, daß 
derjenige, der am Tage die meiste Post erhielte, am 
nächsten Mittag daö Essen holen sollte. Der Vater des 
Gedankens war Kanonier Schund, weil er selbst nur 
so selten Post bekam. Am Mittaqstisch zur Postverteilung 
rief er immer: „Hallo, wieder einmal davongekommen." 
— Wenige Tage später ruft der Essenholer schon von 
weitem: „Hallo, Schmid, für dich ist achtmal Post an¬ 
gekommen!" Am nächsten Tag dasselbe. Schmid kann eö 
sich einfach nicht erklären. Von der ganzen Post kennt er 
nicht eine Unterschrift, lind des Rätsels Lösung? Wenn 
Schmid den Bunker verließ, setzte ein reger Schriftver¬ 
kehr der nachbleibenden Kameraden ein. Sie schrieben 
alle an Schmid freundliche Briefe aus der Heimat. Die 
Produkte der gemeinsamen Gehirnakrobatik wanderten 
dann nach der zuständigen Dienststelle, wo gutes Zu¬ 
reden und einige Zigaretten den Weg zu dem Stempel 
für Feldpost ebneten. Erft, nachdem Schmid sich über¬ 
zeugt batte, daß eö doch nicht richtig wäre, wenn immer 
derjenige das Essen holte, der die meiste Post batte, 
setzten die „Briefe aus der Heimat" plötzlich wieder aus. 
Schmid heißt seitdem nur der „Postempfänger". 
Ein Soldat, der in einem Weftwallbunkcr liegt, be¬ 
kommt nach längerer Zeit Urlaub. Seine Braut fragt 
ihn: „Bist du mir auch immer treu geblieben?" Der 
Solvät schweigt. Da fragt die Braut nach einiger Zeit 
wieder: „Du sage mir doch bitte, warft du mir auch be¬ 
stimmt treu?" Immer noch schweigt der Soldat. Wie 
seine Braut mit dem Fragen nicht nachläßt, führt der 
also Geguälte sein Mädchen an ein Schild und zeig! aus 
das Geschriebene. Es stand dort zu lesen: „Soldaten, 
laßt euch nicht ausfragen! Feind hört mit!" 
„Wenn ein Mann eine Schuld von 968 724 Mark 
hat und bezahlt die Hälfte davon, wieviel muß er dann 
noch bezahlen?" 
„Die andere Hälfte, Herr Lehrer!" 
„Kannst du mir zehn Mark pumpen?" 
„Das wird schwer halten — —" 
„Nanu, lieber Freund, du kennst mich doch!" 
„Eben deshalb." 
274
	        

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69.1941. Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, 1941. Print.
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